München heute:IAA-Start steht kurz bevor / Der Fall Jérôme Boateng

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Jérôme Boateng muss sich vor einem Münchner Gericht verantworten, im Netz teilen einige ihr Urteil mit Hashtags wie "#boycottboateng" mit. (Foto: Peter Schatz/imago)

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Von Jana Stegemann, München

Der A101 ist der größte Gerichtssaal der Stadt. Hier saßen schon Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und die Rechtsterroristin Beate Zschäpe auf der Anklagebank. Am Donnerstag um 10 Uhr wird Jérôme Boateng, einer der besten deutschen Abwehrspieler des vergangenen Jahrzehnts, hier Platz nehmen müssen. Persönlich, so wie es in Strafprozessen in Deutschland üblich ist.

Der Weltmeister von 2014 und langjähriger FC-Bayern-Spieler ist angeklagt, seiner ehemaligen Lebensgefährtin Gewalt angetan zu haben. Er muss sich wegen des Vorwurfs der einfachen vorsätzlichen Körperverletzung verantworten. Der Vorfall soll sich vor drei Jahren in einem gemeinsamen Urlaub mit den Zwillingstöchtern und Freunden auf einer Karibikinsel ereignet haben.

Unabhängig von diesem Prozess läuft seit Jahren eine gerichtliche Auseinandersetzung um das Aufenthaltsbestimmungsrecht für die gemeinsamen Töchter, die bis heute bei Boateng in Grünwald leben. Und daneben tobt ein zum Teil öffentlich ausgetragener Kampf um die Deutungshoheit über das Privatleben des Superstars, vor allem auf Instagram.

Denn im Februar 2021 veränderte sich etwas in der öffentlichen Wahrnehmung über den weltberühmten Fußball-Millionär. Als Kasia Lenhardt, ebenfalls eine ehemalige Freundin von Boateng, sich mit 25 Jahren das Leben nahm. Sechs Tage davor hatte Jérôme Boateng ein sehr privates Interview zur Trennung von Lenhardt in der Bild-Zeitung gegeben. Seitdem schweigt Boateng öffentlich.

Doch seitdem mobilisiert auch die sogenannte "kasiaarmee", unzählige Instagram-Nutzer, im Netz gegen Boateng. Zuletzt vergangene Woche, als der Wechsel Boatengs nach Frankreich bekannt wurde. Da fluteten innerhalb weniger Stunden Tausende Kommentare den Instagram-Account seines neuen Clubs Olympique Lyon, versehen mit Hashtags wie: #boykottboateng, #keinvorbild, #justiceforkasialenhardt und #justiceforsherin.

Es tobt mittlerweile eine öffentliche Schlacht um den 33-Jährigen, ausgetragen im Internet und im Boulevard. Letztlich ist die Frage: Ist Jérôme Boateng Täter oder Opfer (SZ Plus)?

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