München heute:Ein Avatar geht zur Schule / Reaktionen auf Marx' Statement zum Missbrauchsgutachten

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Aufmerksamer Stellvertreter: Über ihren Avatar Nelly kann die Gymnasiastin Johanna den Unterricht nicht nur verfolgen, sondern aktiv teilnehmen. (Foto: Robert Haas)

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Von Sonja Niesmann

Avatare kennt man aus der Gaming-Szene oder von Social-Media-Plattformen, es sind Bilder, oft echte Fotos oder andere grafische Darstellungen, die Nutzer für ihre Profile oder Computerspiele kreieren. Wie aber muss man sich jenen Avatar vorstellen, der eine zwölfjährige Münchnerin nach einer OP ein paar Monate im Klassenzimmer vertritt? Eine quasi-menschliche Figur wie die des Jake Sully im Film "Avatar - Aufbruch nach Pandora" würde sicher nicht durchs Klassenzimmer schweben. Und mit den Avataren, die "Abba" auf ihrer neuen Tournee statt der Bandmitglieder auf die Bühne schickt, würde der Platzhalter auch nichts zu tun haben. Ich war sehr gespannt.

Nun, auf den ersten Blick war das Erlebnis eher unspektakulär. Auf dem Pult im Klassenzimmer stand ein Plastikgehäuse, das mit Bauch, Kopf und Augen doch recht menschlich designt ist - ein irgendwie anrührendes Männlein. Mit seiner Hilfe kann die Schülerin alles hören und sehen, was sich im Klassenzimmer abspielt, und auch selbst nachfragen, mitreden. Präsent sein, ohne leibhaftig da zu sein: Für kranke Kinder und Jugendliche, die länger in der Klinik oder zu Hause sein müssen, ist so ein Avatar im Unterricht eine feine Sache. (SZ Plus)

Die Idee hatte die Familie übrigens aus der Sendung mit der Maus. Immer wieder so lehrreich wie unterhaltsam, die liebe alte Maus.

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