München heute:Diskriminierung bei der Registrierung von Geflüchteten? / Wer zur Pfarrgemeinderatswahl antritt

München heute: In 115 Münchner Pfarreien wird am Sonntag ein neuer Pfarrgemeinderat gewählt.

In 115 Münchner Pfarreien wird am Sonntag ein neuer Pfarrgemeinderat gewählt.

(Foto: Peter Kneffel/picture alliance / dpa)

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Von Sophia Baumann

Ich erinnere mich noch genau an meine erste Wahl. Nein, es war nicht der Bundestag - und auch kein Landtag. Wer katholisch ist, dessen erste Wahl könnte, wie bei mir, die Pfarrgemeinderatswahl gewesen sein. Mit 14 Jahren darf man da nämlich schon Kreuzchen machen. Damals fand ich das ziemlich beeindruckend: Endlich war ich offenbar alt genug, um ganz offiziell mitzubestimmen. Inzwischen ist meine Begeisterung etwas zurückgegangen. Ob ich das letzte Mal mitgewählt habe? Ich bin mir gar nicht mehr sicher. Allenfalls wäre ich nicht allein: Bei gerade einmal 7,8 Prozent lag die Wahlbeteiligung in der Stadt München im Jahr 2018.

Es mangelt aber nicht nur an Wählerinnen und Wählern. Das noch größere Problem: Es gibt kaum mehr Ehrenamtliche, die für den Pfarrgemeinderat kandidieren wollen. Einerseits spiegelt das wider, was auch aus anderen Bereichen bekannt ist: Immer weniger Menschen finden zwischen Beruf und Familie noch Zeit und Muße, sich zu engagieren. Anderseits verlieren die Kirchen zunehmend an Popularität - und das betrifft nicht nur die katholische Kirche. Bei den Protestanten stieg die Zahl der Austritte im Jahr 2021 deutlich an.

Doch es gibt sie noch: Die Menschen, die für die Pfarrgemeinderäte kandidieren. Meine Kollegin Andrea Schlaier hat sie getroffen, mit ihnen über ihre Motivation und ihre Hoffnungen gesprochen. Es gibt die Älteren, die sich nochmal "erbarmen". Aber da sind auch junge Menschen, die auf Veränderung hoffen - und gerade jetzt ein Fenster für Neugestaltung sehen.

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