München heute:So verlief der Impfstart / Situation in Kliniken weiterhin angespannt

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Helga und Kurt Klingseisen haben mit als Erste in Bayern den Impfstoff gegen das Coronavirus erhalten. (Foto: Tobias Hase/dpa)

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Von Thomas Anlauf, München

Helga Klingseisen versteht die ganze Aufregung nicht. "Das ist ein Pieks und fertig", sagt die 83-Jährige. Sie ist eine der ersten Menschen in Bayern, die am Sonntag gemeinsam mit ihrem Mann Kurt (91) eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten hat. Mehrere Kamerateams, Redakteure und auch Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) reisten für den besonderen Termin nach Germering, wo am Sonntag 88 Bewohner eines Seniorenheims sowie die Einrichtungs- und der Pflegedienstleiter freiwillig geimpft wurden.

Auch in München begann am Sonntag der Impfmarathon, allerdings wie überall in Bayern etwas zaghaft - und teils mit Pannen behaftet. Denn am Tag zuvor waren in Bayern lediglich 9750 Impfdosen angekommen, die wurden zu je 100 an die Landkreise verteilt, München erhielt immerhin 250. Doch angesichts von 1,5 Millionen Menschen in der Landeshauptstadt ist das fast nur eine homöopathische Dosis. Es standen nur so wenige Mittel zur Verfügung, dass die Universitätskliniken in Großhadern (LMU) und rechts der Isar (TU) zunächst leer ausgingen. Dort sollen die kommenden Wochen die Mitarbeiter geimpft werden, um weiterhin den Patienten helfen zu können.

Immerhin soll die Menge der Lieferungen sukzessive deutlich erhöht werden, sodass wohl im Januar damit begonnen werden kann, im großen Umfang zunächst alte Menschen vor allem in Senioren- und Pflegeheimen, medizinisches Personal und Pfleger und danach die über 80-Jährigen drankommen. Bis jüngere an der Reihe sind, wird es wohl Sommer werden, vermuten Experten. Keine guten Aussichten auf ein baldiges Ende des Lockdown - die Lokale, Theater, Konzertsäle und Kinos werden wohl noch länger dunkel bleiben.

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