Jetzt ist schon wieder was passiert. Der österreichische Schlagersänger Andreas Gabalier hat den Karl-Valentin-Orden der Münchner Narhalla bekommen. Gabalier, das ist der, dessen bekanntester Refrain "Hodi odi ohh di ho di eh" lautet. Und Valentin, das ist der, der für seine Komik und Sprachspielereien berühmt wurde, also bestimmt an so einem zünftigen Jodler nichts auszusetzen hätte. Fragen kann man ihn das aber natürlich nicht mehr. Valentin starb 1948.
Irgendwie passt das aber nicht zusammen, finden viele. Mein Kollege Thomas Becker war bei der Preisverleihung und umreißt die Bedenken so: Was hat Gabalier mit Valentin zu tun? Und ist der Gabalier nicht rechts, homophob und frauenfeindlich? Der Sänger grinste die Kritik mit einer kraftburschenhaften Jovialität weg, wie sie eben einen auszeichnet, der Zeilen im Gepäck hat wie Li-lipstick Lady, bitte schau mi ned so oan und im Musikvideo dazu dann mit besagter Li-lipstick Lady auf einem Einhorn davonreitet.
Schauspieler Ottfried Fischer wusste: "Valentin würde sich mehrmals am Tag im Grab umdrehen." Aber stimmt das? Einer von Valentins berühmten Sprüchen geht so: "Jedes Ding hat drei Seiten: eine positive, eine negative und eine komische." Wie sich jetzt viele empören und in der Interpretation dessen überbieten, was als im Sinne des Komikers zu gelten hat, während im Zentrum ein Künstler steht, der sich über das Etikett "selbsgerecht" nicht allzu laut beschweren dürfte - gut möglich, dass Valentin das ziemlich spaßig gefunden hätte.
Das Wetter: ein bisschen Schnee, dazu Glättegefahr! Später auch Sonne. Temperaturen bis zwei Grad.
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