Erstmals seit drei Jahren steigen im Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) wieder die Preise. An diesem Donnerstag treffen sich die Gesellschafter - das sind die Landeshauptstadt München, der Freistaat Bayern und die acht Landkreise im MVV-Gebiet - um über die neuen Tarife zu entscheiden, die vom Fahrplanwechsel im Dezember an gelten sollen.
Zur Abstimmung hat der MVV drei verschiedene Modelle vorgelegt: Eine Erhöhung um 2,8 Prozent, was voraussichtlich 923,9 Millionen Einnahmen pro Jahr bringt, eine Erhöhung um 3,5 Prozent (930,2 Millionen) oder sogar um 5,1 Prozent (944,7 Millionen). Sowohl gekaufte Tickets als auch Zeitkarten sollen teurer werden. Die Tarifanpassung erfolgt gewöhnlich jedes Jahr, mit wenigen Ausnahmen.
2018 hatte es erstmals seit Langem wieder eine Nullrunde gegeben, 2019 sanken mit der Tarifreform die Preise sogar um durchschnittlich sieben Prozent. 2017 fiel die Erhöhung mit 1,9 Prozent moderat aus. Das war nicht immer so. 3,8 Prozent waren es zum Beispiel 2008, 4,9 im Jahr darauf, auch in den Jahren 2012 (3,7) und 2014 (3,6) stiegen die Preise deutlich, was allerdings kein Vergleich zu früheren Jahren ist. 1980 etwa mussten die Bürger eine Steigerung von satten 30 Prozent verkraften.