Bus und Bahn:MVV gewinnt durch seine Tarif-Reform 19 000 neue Abo-Kunden

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Die Tarifreform hat der MVV neue Abonnenten beschert. (Foto: via www.imago-images.de/imago images/Joko)

Das sind monatlich rund eine Million zusätzliche ÖPNV-Fahrten. Dabei war die Umstellung auf den neuen Tarif nicht unbedingt reibungslos verlaufen.

Von Andreas Schubert

Die Tarifreform kommt offenbar an: Am 15. Dezember hat der Münchner Tarif- und Verkehrsverbund (MVV) sein System umgestellt, was für die meisten Vielfahrer günstigere Preise bedeutete. Und nach zwölf Wochen ist die Zahl der neuen Abo-Kunden um sechs Prozent gestiegen, das entspricht 19 000 neuen Verträgen. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres lag der Anstieg bei 0,4 Prozent. Auf ein Abo setzen auch immer mehr Berufspendler. So haben die Deutsche Bahn und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), die für den Vertrieb der Zeitkarten zuständig sind, heuer überproportional viele Jobtickets verkauft. Dies liegt laut MVV daran, dass mehrere große Arbeitgeber, die die Tickets subventionieren, ihren Mitarbeitern attraktive Angebote gemacht haben.

"Rund 19 000 neue Kunden im Abo bedeuten monatlich rund eine Million zusätzliche ÖPNV-Fahrten. Das sind rund zehn Millionen Personenkilometer - von denen ein großer Teil ansonsten mit dem eigenen Pkw stattfinden würde", rechnet MVV-Chef Bernd Rosenbusch vor. Doch die zusätzliche Nachfrage wird auch für die Verkehrsunternehmen Folgen haben. "Wenn dies zu spürbar mehr Fahrgästen insbesondere in der Hauptverkehrszeit führt, müssen wir unser Angebot massiv ausbauen. Hierfür muss die Finanzierung dauerhaft gesichert sein", erklärt MVG-Geschäftsführer Ingo Wortmann. Ähnliches fordert auch S-Bahn-Chef Heiko Büttner: "Damit wir die Verkehrswende schaffen, muss die Infrastruktur nun weiter ausgebaut und das Angebot kontinuierlich verbessert werden."

Die Umstellung auf den neuen Tarif verlief allerdings nicht reibungslos. Einerseits kam die MVG nicht mit dem Versenden der Abo-Tickets hinterher, andererseits stürmten Kunden die Info-Schalter, weil sich Geltungsbereiche geändert hatten, sie in einen höheren Tarif gerutscht waren und mehr zahlen mussten als vorher. Inzwischen habe der Andrang zwar nachgelassen, doch noch immer seien die Kundencenter gerade am Nachmittag voll. Die MVG rät deshalb den Kunden, sich auch an die gebührenfreie Telefon-Hotline zu wenden unter der Nummer 0800/344 22 66 -00. Das Abo-Center der MVG ist unter 0800/344 22 66 11 zu erreichen.

© SZ vom 07.03.2020 / schub - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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