Süddeutsche Zeitung

MVV ändert Logo:So sieht der neue MVV aus

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Der Münchner Verkehrsverbund wechselt seine Farben und das Logo, in dem nun symbolisch der Fahrgast im Mittelpunkt stehen soll. Es wird allerdings Jahre dauern, bis alle Fahrzeuge in dem dunkleren Blau herumfahren.

Von Berthold Neff

Es wurde auch langsam Zeit: In den 50 Jahren seit seiner Gründung im Jahr 1972 ist der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) mit lediglich zwei Logos ausgekommen, doch nun präsentiert er sich zum runden Geburtstag mit einem dritten. In dessen Mitte ist ein grüner Punkt zu sehen, der die Menschen, die Fahrgäste versinnbildlichen soll, um die sich beim öffentlichen Personennahverkehr alles dreht, wie es MVV-Geschäftsführer Bernd Rosenbusch bei der Präsentation des neuen Auftritts formulierte.

Früher war es ja recht einfach: Wenn jemand sagte, ich komme mit dem MVV, war klar, dass er mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist. Seit es aber nicht mehr die Verkehrsbetriebe der Stadtwerke sind, die Passagiere mit der U-Bahn, der Trambahn oder mit dem Bus befördern, sondern die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), ist der Verwirrung Tür und Tor geöffnet. Rosenbusch berichtete vom Besuch seiner Eltern in der Landeshauptstadt, die ihn vom Bahnsteig aus anriefen und fragten, ob das Ticket, das sie für die S-Bahn gelöst hatten, dann auch in der U-Bahn gelte.

Der MVV-Chef konnte sie beruhigen, sah sich aber in seiner Meinung bestätigt, dass es höchste Zeit ist, den MVV als alles umfassende Plattform für alle Betreiber des öffentlichen Personennahverkehrs darzustellen, ob es nun die MVG, die S-Bahn, die Bayerische Regiobahn oder die Busunternehmen sind, die in den Landkreisen unterwegs sind. Das neue Logo, das sich gut mit den Logos der teilnehmenden Verbundpartner kombinieren lässt, soll nun als übergeordnete Klammer fungieren und den Fahrgästen verdeutlichen, dass sie trotz der unterschiedlichen Fahrzeuge und Betreiber nach wie vor im MVV unterwegs sind - und dementsprechend ihr Ticket für die ganze Fahrt gilt, unabhängig davon, welches Verkehrsmittel sie nutzen.

Die Vorbereitungen für den Relaunch des MVV-Auftritts haben etwa zwei Jahre gedauert und - vor allem wegen der Mitarbeit einer Agentur - etwa 100 000 Euro gekostet. Da vieles aber vom MVV und von den Partnern in Eigenleistung erbracht worden sei, habe man die Kosten niedrig halten können, sagte Rosenbusch. Markus Wiltschko, der stellvertretende Marketing-Bereichsleiter beim MVV, nannte bei der Online-Präsentation am Freitag weitere Details der neuen MVV-Präsenz. Was den Fahrgästen schon bald, nämlich mit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember, auffallen wird, ist die einheitliche Gestaltung der Aushangfahrpläne an den einzelnen Haltestellen.

Bisher gab es sie in fünf verschiedenen Varianten, nun wurden sie vereinheitlicht und verbessert. So sind auf den Fahrplänen nicht nur die kommenden Haltestellen vermerkt, sondern - in Grau - auch die bereits durchlaufenen, sodass sich die Fahrgäste besser orientieren können. Neu ist außer dem einheitlichen Design auch die Zweisprachigkeit in Deutsch und Englisch. Außerdem ist künftig auf den Aushangfahrplänen an jeder Haltestelle ein QR-Code ablesbar, mit dem man im Netz weitere Information erhalten kann. Bisher war dieser Service noch nicht flächendeckend umgesetzt.

Auch an den MVV-Farben ändert sich etwas. Das bisherige Blau wird dunkler, das Gelb wird gedeckter, das Mintgrün weicht einem neutralen Grau. Es wird allerdings noch etliche Jahre dauern, bis zum Beispiel die MVV-Busse im Landkreis in diesem Design herumfahren. Die neuen Farben werden von den Busunternehmen nur bei einer Neuausschreibung verlangt. Auch die Haltestellen werden nicht neu lackiert, sondern bekommen die neuen Farben erst bei einer nötigen Renovierung oder beim Neubau.

Was zum Fahrplanwechsel ebenfalls neu ist, die Fahrgäste aber gar nicht freuen dürfte, ist die Fahrpreiserhöhung um durchschnittlich 6,9 Prozent. Es ist die höchste Preissteigerung seit fast 30 Jahren. Angesichts der stark verteuerten Energie- und Treibstoffpreise hätte es auch noch schlimmer kommen können. Eigentlich, so die MVV-Gesellschafter bei ihrem Beschluss im September, hätten die Verkehrsbetriebe eine Erhöhung um 22 Prozent nötig.

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