Das Deutschlandticket gilt mindestens bis Ende des Jahres weiter im Bereich des Münchner Verkehrsverbundes (MVV). Einen entsprechenden Beschluss haben die MVV-Gesellschafter an diesem Mittwoch gefasst. „Bund und Länder müssen sich jedoch dringend Gedanken über eine Finanzierung über das Jahr 2025 hinaus machen“, sagte der MVV-Geschäftsführer Bernd Rosenbusch.
Ausschlaggebend für die Entscheidung sei gewesen, dass eine ausreichende neue Finanzierungszusage durch Bund und Freistaat erfolgt und kein Ausgleich tariflicher Mindereinnahmen für das Deutschlandticket durch die Aufgabenträger im MVV erfolgen muss. Die Bundesregierung habe in der neuen Gesetzesvorlage zur Änderung des Regionalisierungsmittelgesetzes diese Finanzierungszusage angestoßen.
„Das Deutschlandticket kommt gut an und macht die Fahrt mit dem MVV nicht nur günstiger, sondern auch einfacher. Deshalb haben wir heute beschlossen, das Ticket bis zum Ende des Jahres auf jeden Fall weiter anzubieten“, sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Wie es danach weitergehe, hänge maßgeblich von der Finanzierung durch den Bund ab.
Das Deutschlandticket wurde zum 1. Mai 2023 für Fahrten im Nah- und Regionalverkehr als digital buchbares, monatlich kündbares Abonnement zum Preis von 49 Euro eingeführt. Um Einnahmeausfälle bei Verkehrsbetrieben auszugleichen, zahlen Bund und Länder bis 2025 im Jahr jeweils 1,5 Milliarden Euro. Weil auch das voraussichtlich nicht ausreicht, hatte die Bundesregierung vergangenen Herbst zugesagt, dass 2023 nicht ausgegebene Gelder auf 2024 übertragen werden könnten.
Eine hierfür notwendige Änderung des Regionalisierungsgesetzes brachte das Kabinett jetzt auf den Weg. Das gilt als Voraussetzung dafür, dass der Preis des Deutschlandtickets von monatlich 49 Euro bis Ende dieses Jahres bestehen bleibt. Für das kommende Jahr haben die Verkehrsminister der Länder eine Preiserhöhung angekündigt, diese aber noch nicht beziffert.