Nahverkehr:365-Euro-Ticket für Studierende soll kommen

Nahverkehr: Menschen am Fahrkartenautomaten im U-Bahnhof Marienplatz.

Menschen am Fahrkartenautomaten im U-Bahnhof Marienplatz.

(Foto: Florian Peljak)

Fahrten im MVV sollen für Münchens Studierende von 2023 an günstiger sein. Doch eine Frage ist ungeklärt: Wer übernimmt die Kosten?

Die Stadt will spätestens bis zum kommenden Jahr für Studierende ein 365-Euro-Ticket im öffentlichen Nahverkehr einführen. Als nächsten Schritt soll Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) mit den Landkreisen über die Kosten verhandeln. Doch das Land Bayern stünde nach wie vor in erster Linie dafür in der Pflicht, zudem auch der Bund, erklärten die Stadträte im Wirtschaftsausschuss. Studierende sollen damit Schülern und Auszubildenden gleichgestellt werden, für die der Stadtrat das 365-Euro-Ticket bereits auf den Weg gebracht hat.

Die neue MVV-Karte soll auch zum angepassten Preis pro Semester zu erwerben sein. Sie soll aus einem Sockelbetrag bestehen und einer Erweiterung für zusätzliche Strecken, im Gesamtpreis aber die 365 Euro nicht übersteigen. Derzeit zahlen Studierende jährlich gut 560 Euro, fast 200 Euro mehr als Schüler und Auszubildende.

Die Rathauskoalition aus Grünen und SPD strebt an, dass der Freistaat mittelfristig die gesamten Kosten übernimmt, die das günstigere Ticket verursacht. Sie verwiesen auf den Koalitionsvertrag von CSU und Freien Wählern auf Landesebene, in dem das 365-Euro-Ticket für Ballungsräume versprochen wird.

Bisher ist der Freistaat bereit, zwei Drittel der Kosten für das Studententicket zu übernehmen. Im Gegensatz zum zuständigen Wirtschaftsreferenten Clemens Baumgärtner (CSU) hielten die Stadträte im Wirtschaftsausschuss eine rasche Einführung des Tickets trotz der nicht endgültig gelösten finanziellen Fragen für möglich. "Das Ticket soll so schnell wie möglich jedoch spätestens 2023 umgesetzt werden", heißt es in einem Antrag von Grün-Rot, der einstimmig verabschiedet wurde.

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