U-Bahn München:Mehr Orientierung im Münchner Untergrund

U-Bahnhof Petuelring in München, 2019

Der unterirdische Handyempfang funktioniert ganz gut.

(Foto: Florian Peljak)

Der Handyempfang ist in der U-Bahn weitgehend stabil, doch GPS-Signale dringen nur schwer in die Tunnel. Derzeit wird nach einer Technik gesucht, um sie unterirdisch nutzbar zu machen.

Von Andreas Schubert

Seit 2009 gibt es in der U-Bahn Handyempfang, und der ist weitgehend stabil. Doch GPS-Signale dringen in den Untergrund kaum vor, weshalb die Nutzung von Navigationsdiensten wie Google Maps nach wie vor nicht klappt. Die Stadtwerke (SWM) arbeiten deshalb an einer Lösung, die sowohl den Fahrgästen als auch dem Personal der SWM nützen soll. Eine eigene App soll das Navigieren im Untergrund auf wenige Meter genau machen. So sollen künftig Mitarbeiter sehr zielgenau zu bestimmten Orten im U-Bahnnetz gelotst werden können. Für Fahrgäste könnte es genaue Standortangaben innerhalb eines U-Bahnhofes geben, etwa, wo Ticketautomaten oder Läden zu finden sind.

Doch noch suchen die SWM die richtige Technik - und zwar eine, die auch in zehn oder 20 Jahren noch genutzt werden kann. Ein Test am U-Bahnhof Gern, bei dem GPS-Signale von der Oberfläche nach unten geleitet wurden, hat sich laut Claudius Blank von den SWM als nicht praktikabel für das Münchner U-Bahnnetz erwiesen. Blank ist für die Digitalisierung und Telematik bei der Münchner Verkehrsgesellschaft zuständig. Ein weiterer Test an der Münchner Freiheit mit sogenannten iBeacons - das sind kleine Sender von Apple - habe zwar gut geklappt. Der Nachteil: Die Batterien der kleinen Sender halten etwa ein Jahr - bei etwa 400 Minisendern in 100 U-Bahnhöfen wäre das Personal ständig mit dem Austausch von Batterien beschäftigt.

Auch Wlan sei für die Ortung zu ungenau, so Blank. Wie lange es dauert, bis ein geeignetes System gefunden ist, kann er nicht sagen. Ansonsten funktioniere der Empfang mit Wlan in mehreren Stationen, von Passagieren werde es aber nur mäßig genutzt. Künftig wollen die SWM verstärkt auf die Mobilfunktechnik 5G setzen. Die SWM würden den Einbau der Technik unterstützen, dazu muss das Antennennetz verdichtet werden. Mit Mobilfunkbetreibern führe man bereits Gespräche.

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