Nahverkehr:MVG-Streik beendet: Was fährt und was nicht

  • Die Gewerkschaft Verdi hat von Dienstagfrüh um 3.30 Uhr bis 14.30 Uhr die MVG bestreikt.
  • Im morgendlichen Berufsverkehr und noch Stunden danach standen U-Bahnen auf allen Linien still, die Trambahnen fuhren nur auf den Linien 19, 20 und 25.
  • Bis sich die Lage wieder vollständig normalisiert, wird es wohl noch einige Stunden dauern, teilte die MVG mit.
  • Die MVG informiert laufend im Internet sowie in der App MVG Fahrinfo München, Facebook und Twitter.

Nach stundenlangem Stillstand im Münchner Nahverkehr haben die Mitarbeiter der MVG ihren Streik um 14:30 Uhr beendet. Nun wird es aber noch einige Zeit dauern, bis wieder alle Linien bedient werden - und vor allem so, wie es der Fahrplan vorsieht. Bis zum Feierabendverkehr wolle man den Verkehr wieder "einigermaßen eintakten", sagte MVG-Chef Ingo Wortmann am Dienstagmittag.

Dass das so lange dauert, hat einen Grund: Um fahrplangemäß zu fahren, müssen alle Fahrer und auch alle Fahrzeuge zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein - und das dauert natürlich, wenn über elf Stunden lang zuvor viele Fahrzeuge gar nicht in Bewegung waren.

Zudem ist die Frage, wie sehr der Feierabendverkehr den Bussen zusetzen wird. Am Dienstagmorgen war auf den Straßen etwas mehr los als sonst, da offenbar viele Münchner aufs Auto umgestiegen waren. Die werden nach der Arbeit vermutlich auch wieder mit dem Auto nach Hause fahren wollen. Dann werden die Straßen erneut voll sein.

Wegen des Warnstreiks, der um 3.30 Uhr früh begonnen hat, fuhren in München über Stunden keine U-Bahnen. "Es sind nicht genug Fahrer da, um einen stabilen Takt zu fahren", sagte MVG-Sprecher Matthias Korte am Dienstagvormittag.

Nach dem offiziellen Ende des Warnstreiks um 14.30 Uhr kann nun der U-Bahn-Verkehr wieder aufgenommen werden. Der Betrieb bei U-Bahn, Tram und Bussen verläuft momentan noch eingeschränkt. Es werde noch längere Zeit dauern, bis alle Linien wieder in einem regelmäßigen Takt fahren, teilte die MVG mit.

Die MVG informiert laufend im Internet sowie in der App MVG Fahrinfo München, Facebook und Twitter über die aktuelle Betriebslage. Außerdem werden die Kunden über die elektronischen Anzeigen und mit Durchsagen über den Streik informiert. Die Münchner S-Bahn informiert hier über Verspätungen.

Probleme auch auf der Stammstrecke in München

Auf der Stammstrecke kam es am Dienstagmorgen im Berufsverkehr auch zu einem erhöhten Reisendenaufkommen, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Zudem war ein Signal am Ostbahnhof gestört. Die S-Bahn war daher zeitweise mit Verzögerungen unterwegs, am späteren Vormittag hatte sich die Lage wieder normalisiert.

Auch auf den Straßen in München war es voller als sonst. "Auf dem gesamten Mittleren Ring ist der Verkehr zähfließend bis stockend", berichtete ein Polizeisprecher. Der dichte Verkehr habe etwas früher eingesetzt als an anderen Tagen. Auch die Ein- und Ausfallstraßen zum Mittleren Ring seien mehr belastet gewesen.

Warum Verdi zum Streik aufgerufen hat

Hintergrund des Streiks ist ein interner Tarifkonflikt bei der MVG. Die Gewerkschaft Verdi wirft der Verkehrsgesellschaft vor, ihre Mitarbeiter schlechter zu bezahlen als die kommunalen Verkehrsbetriebe in Bayern, die sich an den Tarifvertrag Nahverkehr halten.

Für München bedeute das: Die 1300 Mitarbeiter der Stadtwerke-Tochter verdienen weniger als die etwa 500 "Alt-Beschäftigten" der Stadtwerke selbst. "Anders ausgedrückt: Busfahrer in Bamberg verdienen mehr als MVG-Fahrer im teuren München", heißt es bei der Gewerkschaft. Sie fordert deshalb 200 Euro mehr Lohn pro Monat für die MVG-Angestellten.

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