Öffentlicher Nahverkehr:Was sich bei der MVG von Sonntag an ändert

Warnstreiks im öffentlichen Dienst - München

Einige von den Fahrgästen lange gewünschte Taktverdichtungen bei den U-Bahnlinien werden nicht umgesetzt.

(Foto: dpa)

Der Fahrplanwechsel bringt einige Änderungen, größere Pläne aber wurden auf Eis gelegt: Wegen der Corona-Krise sind die Einnahmen der Verkehrsgesellschaft deutlich geschmolzen.

Von Andreas Schubert

Wie für viele Branchen ist das Jahr 2020 auch für die Verkehrsunternehmen ein extrem belastendes Jahr. Zum Fahrplanwechsel am Sonntag, 13. Dezember, kommt es im öffentlichen Nahverkehr deshalb nur zu vergleichsweise wenigen Änderungen. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) teilt dazu mit, dass sie gerne mehr Neuerungen realisiert hätte, dies aber wegen der pandemiebedingten massiven Einnahmenausfälle nicht finanzieren kann.

So fallen die von Fahrgästen lange geforderten Taktverdichtungen auf den U-Bahnlinien U 4 und U 5 vorerst aus. Auch kommendes Jahr rechnet die MVG mit hohen Verlusten. Aktuell sind die Fahrgastzahlen wieder zurückgegangen und liegen bei rund 60 Prozent der Vor-Corona-Nachfrage. Wann das frühere Niveau wieder erreicht wird, sei ungewiss, so die MVG. Dennoch sind noch ein paar Taktverdichtungen möglich. Manches ist bereits umgesetzt. Wegen Bauarbeiten gibt es auch einige Einschränkungen bei der Trambahn. Ein Überblick über die Änderungen:

U-Bahn

U2 Zwischen Harthof und Feldmoching wird der Takt zwischen 9.30 Uhr und 15 Uhr verdoppelt. Damit verkehrt die Linie U 2 von Montag bis Freitag tagsüber auf dem gesamten Linienweg im Fünf-Minuten-Takt. Der Anschluss zur S-Bahn in Feldmoching verbessert sich dadurch.

U6 Bereits seit September dieses Jahres verkehrt die U 6 in den Hauptverkehrszeiten zwischen Garching-Forschungszentrum und Fröttmaning alle fünf Minuten. Im Berufsverkehr besteht damit ein durchgängiger Fünf-Minuten-Takt auf der gesamten Linie.

Tram

Tram 17 Wegen der Sanierung der Ludwigsbrücke ändert sich der Linienweg. Die Züge der Linie 17 fahren bereits seit 30. November 2020 nur zwischen Amalienburgstraße und Sendlinger Tor. Im östlichen Abschnitt verkehrt die Linie 37 vom 13. Dezember an zwischen Max-Weber-Platz und St. Emmeram. Der von der Linie 17 nicht bediente Abschnitt zwischen Sendlinger Tor und Isartor wird weiterhin von der Linie 16 befahren. Die Haltestellen Deutsches Museum, Am Gasteig und Wiener Platz entfallen für die Dauer der Bauarbeiten. Fahrgäste können auf die nahe gelegenen Haltestellen Isartor, Rosenheimer Platz und Max-Weber-Platz ausweichen. Die Nachtlinie N 17 behält ihren Linienweg weitestgehend, umfährt jedoch die Ludwigsbrücke ab Isartor über Maxmonument zum Max-Weber-Platz. Tagsüber ist diese Umleitung nicht möglich, da der Max-Weber-Platz dann durch andere Linien hoch belastet ist. Die Fahrten der Linie 29 zur Hochschule München bleiben ausgesetzt, weil derzeit keine Präsenzveranstaltungen stattfinden.

Bus

Expressbus X 80 Zwischen der S 4 und dem Expressbus X 80 besteht in Puchheim nun besserer Anschluss. Am Moosacher Bahnhof wird die Halteposition des X 80 innerhalb des Busbahnhofs geändert.

54 An Sonntagen beginnt der Zehn-Minuten-Takt zwischen Ostbahnhof und Münchner Freiheit etwa 30 Minuten später. Dafür setzt der Zehn-Minuten-Takt ab Ostbahnhof in Richtung Lorettoplatz etwa 30 Minuten früher ein.

57 Im Bereich des "Bildungscampus" in Freiham stehen bereits seit September nachmittags mehr Fahrten auf dem Plan. Außerdem wird zwischen Westkreuz und Varnhagenstraße die neue Haltestelle "Heimburgstraße" eingerichtet. Die Endhaltestelle Freiham Bahnhof wird voraussichtlich im Laufe des Jahres 2021 auf die Nordseite des Bahnhofs verlegt.

139 Die Stadtbuslinie 139 wird beschleunigt und mit Bevorrechtigung an den Ampeln versehen. Dadurch und durch Fahrplanoptimierungen ist sie zwischen Messestadt West und Klinikum Harlaching künftig bis zu elf Minuten schneller.

143 Bereits seit September bietet die MVG im Bereich des "Bildungscampus" mehr Fahrten an.

159 An der katholischen Kirche St. Wolfgang in der Pippinger Straße wird es eine neue, gleichnamige Haltestelle geben.

160 Auf Wunsch der Gemeinde Karlsfeld wird die Linienführung geändert: Von der Endhaltestelle Gartenstraße fahren die Busse nun über Rosenstraße - Ostenstraße - Hallenbad - Rathausstraße in Richtung Pasing, die Gegenrichtung bleibt unverändert (über Rathaus). Außerdem ändert sich die Haltepostition am Karlsfelder Bahnhof: Hier halten die Busse künftig an der derselben Stelle wie die Linie 164 Richtung Augustenfelder Straße.

161 Innerhalb des Neubaugebiet Berduxpark erhält die Linie 161 einen neuen Linienweg. Ab der Haltestelle Josef-Lang-Straße fahren die Busse durch die Hermine-von-Parish-Straß, über die neue Haltestelle "Erna-Eckstein-Straße" zur Berduxstraße. Von dort fahren die Busse teilweise weiter als Linie 180 Richtung Westfriedhof und Kieferngarten.

173 Aufgrund des Umzugs der Eduard-Spranger-Schule an die Georg-Zech-Allee wurde bereits im September die Haltestelle Faganastraße aufgelöst und nahe der neuen Schule die neue Haltestelle "Georg-Zech-Allee" eingerichtet. Außerdem sind an Schultagen größere Fahrzeuge sowie ergänzende Verstärkerfahrten unterwegs.

180 Innerhalb des Neubaugebiets Berduxpark erhält die Linie 180 einen neuen Linienweg. Ab der Haltestelle Josef-Lang-Straße fahren die Busse durch die Hermine-von-Parish-Straße mit der neuen Haltestelle "Erna-Eckstein-Straße" zur Berduxstraße. Von dort geht es in der Regel weiter als Linie 161 Richtung Pasing.

192, 193, 194, 195, 196, 197, 199 Die Linien werden durch Bevorrechtigung an den Ampelanlagen beschleunigt. Dadurch soll sich vor allem die Pünktlichkeit der Linien verbessern.

189 Seit Eröffnung des Gymnasiums Unterföhring werden auf einzelnen, besonders stark nachgefragten Fahrten größere Fahrzeuge eingesetzt. Damit steht für die Fahrgäste mehr Platz zur Verfügung.

Regional- und S-Bahn

Der Regionalzug von München über Augsburg nach Ulm (RE 9) erhält zum Fahrplanwechsel morgens eine neue Fahrt. Auf der Strecke von München über Freising nach Landshut wird künftig zweimal täglich zusätzlich der Halt Unterschleißheim bedient. In Richtung Oberland (München - Bayrischzell / Lenggries / Tegernsee - RB 55 / 56 / 57) gibt es ein neues Wochenend-Fahrplankonzept mit mehr und besser über den Tag verteilten Fahrtmöglichkeiten. Zudem werden die Kapazitäten auf den Strecken nach Bayrischzell und Tegernsee durch den verstärkten Einsatz von gekuppelten Zügen vergrößert.

Bei der S-Bahn München werden auf allen Linien in den frühen Morgenstunden Taktlücken in den Außenbereichen geschlossen. Das bedeutet weitestgehend einen durchgehenden 20-Minutentakt bereits von Betriebsbeginn an. Darüber hinaus werden einzelne Fahrten verlängert respektive schon früher eingesetzt. Ergänzend verstärkt die S-Bahn München zahlreiche Züge und bietet so zusätzliche Kapazitäten.

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