Eine Fahrt mit der Christkindl-Tram war für viele Münchner alle Jahre wieder ein festes Ritual im Advent, das auch viele Besucher schätzten. Seit 1994 rollte die historische und festlich geschmückte Straßenbahn durch die Straßen. Die Idee kam damals von der „Aktion Münchner Fahrgäste“.
Kaum woanders konnte man sich besser auf Weihnachten einstimmen als mit Blick auf die bunt beleuchteten Schaufenster der Maximilianstraße und die vielen Weihnachtsshopper mit ihren Balenciaga- oder Hermès-Tüten, während man gleichzeitig darauf achtete, beim Geruckel des alten M-Wagens nicht seinen Glühwein zu verschütten.
Bis 2019 ging das so. Dann kam Corona und das Aus für die Christkindl-Tram. Auch dieses Jahr wollte die Münchner Verkehrsgesellschaft die Weihnachtsgaudi auf Gleisen nicht anbieten, ausgerechnet zum 30. Jubiläum der Tram. Kein Personal, hieß es, zudem steht der alte M-Wagen nicht zur Verfügung, weil der erst wieder instandgesetzt werden muss.
Jetzt hat sich Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) als Retter der Christkindl-Tram hervorgetan. Auf sein Geheiß hin wird sie 2024 nun doch fahren.
„Es ist schade, dass das nostalgische Fahrzeug nicht mehr einsatzfähig ist“, teilt der OB mit. „Das ist für mich jedoch kein Grund, sich insgesamt von der Idee zu verabschieden. Ich habe die MVG daher beauftragt, zum 30. Geburtstag der Christkindltram diese schöne Münchner Tradition wieder aufleben zu lassen und die Christkindltram in einem modernen Fahrzeug ihre Runde durch die Münchner Innenstadt ziehen zu lassen.“
Wegen Engpässen beim Personal kann die Tram bis auf Weiteres aber nur am Wochenende fahren. Immerhin sei der Einstieg für mobilitätseingeschränkte Menschen und die Mitnahme von Kinderwägen in dem modernen Fahrzeug nun deutlich einfacher, so Reiter.