Muslime in München:„Ich habe ja die gleiche Angst vor Extremisten wie die anderen“

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Durch das Tragen eines Kopftuchs sind Frauen leicht als muslimisch auszumachen. Manche haben Angst, zur Zielscheibe von Übergriffen zu werden. (Foto: Ralph Peters/imago stock & people)

Die Fälle islamfeindlich motivierter Straftaten steigen, auch in München. Nach dem Angriff in Solingen befürchten nun viele Muslime eine Verschlimmerung der Situation. Sie erhoffen sich mehr Unterstützung von Staat und Polizei.

Von Andrea Schlaier

Frauen, die Kopftuch tragen, werden im Café angespuckt oder beschimpft: „Seid ihr immer noch im Land, warum habt ihr Deutschland noch nicht verlassen?“ Nach islamistischen Anschlägen wie der Messerattacke am 23. August in Solingen stiegen auch in München die „alltäglichen Anfeindungen“ und Übergriffe gegen Musliminnen und Muslime an, sagt Benjamin Idriz, Vorsitzender des liberalen Münchner Forums für Islam (MFI) und Imam der Islamischen Gemeinde Penzberg. „Gestern war ein Vater mit seiner Frau und seiner Tochter bei mir, weil er sich um beide Sorgen macht, sie werden verbal attackiert.“ Beide tragen Kopftuch. Und seien damit leicht als muslimisch auszumachen. „Die Familie fühlt sich nicht mehr wohl.“

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