Musik aus München:Tausend Klänge, tausend Welten

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Klanglich breit aufgestellt: die Seféria-Musikerinnen Lisa Schöttl, Chrisa Lazariotou, Marja Burchard, Pheli Sommer und Ida Koch (von links nach rechts). (Foto: Enid Valu)

Das Münchner Ensemble "Seféria" setzt in seiner Musik auf Vielfalt und den permanenten Wandel.

Von Jürgen Moises

"Was ist das, die mediterrane Welt? Tausend Dinge auf einmal. Nicht eine Landschaft, sondern unzählige Landschaften. Nicht eine Zivilisation, sondern viele Zivilisationen, eine auf die andere geschichtet." So beschreibt der große französische Historiker Fernand Braudel "Die Welt des Mittelmeeres" in dem gleichnamigen Buch. Und so wie sich so vieles andere überlagert und vermischt hat, haben sich dort auch in der Musik unzählige Einflüsse verwoben. Wie das klingt, das kann man in der Musik von Seféria hören. Einem Münchner Ensemble, das traditionelle Stücke aus dem Balkan, aber vor allem eben aus dem Mittelmeer-Raum neu interpretiert und das Ganze mit eigenen Kompositionen anreichert. Am 18. August treten Seféria zusammen mit Ayom aus Brasilien live im Import Export auf.

Dass es das Ensemble erst seit dem vergangenen Frühjahr gibt, dürfte einem bei dem Konzert nicht auffallen. Denn auf der Bühne haben alle Musikerinnen auch vor Seféria schon oft gestanden. Die Gründerin Chrisa Lazariotou ist Sängerin beim Ogaro Ensemble, das ebenfalls Musik aus dem Mittelmeerraum, aber auch aus Nordmazedonien oder Armenien interpretiert. Bei Seféria singt sie und spielt Lavta und Tambura. Marja Burchard kennt man als Leiterin der legendären Weltmusik-Truppe Embryo. Bei Seféria spielt sie Percussion und Akkordeon.

Lisa Schöttl spielt Hackbrett und Flöte und macht das sonst auch bei Clockwork, Laetare und im Ensemble Vielsaitig. Pheli Sommer spielt Klarinette und hat das früher bei den Balkanauten, Embryo und dem Electronic Swing Orchestra getan. Und die Kontrabassistin Ida Koch, die beim aktuellen Konzert nicht dabei ist, spielt unter anderen im Trio Mystérieuse. Ansonsten sei Seféria, so Chrisa Lazariotou, eine "wandelbare Formation". Das heißt: Die Mitglieder können wechseln, was immer neue Einflüsse, Charakteristiken und Klangfarben mit sich bringt. Und genauso wie im Mittelmeer-Raum öffnen sich dabei immer wieder neue Welten.

Seféria & Ayom, Do., 18. Aug., 19.30 Uhr (Einlass 18 Uhr), Import Export, Schwere Reiter Str. 2h, import-export.cc

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