Entsorgung von Abfall:In München ist jeder selbst die Müllabfuhr

Lesezeit: 2 Min.

Kenner transportieren ihren Müll im Einkaufswagen zur Wertstoffinsel, so geht unterwegs nichts verloren. (Foto: Florian Peljak)

Sogar auf kleinen italienischen Inseln werden Plastikmüll oder Glas abgeholt. Doch die Stadtspitze im großen München weiß besser: Müllberge zu Containern zu balancieren, hat einen erzieherischen Effekt.

Glosse von Joachim Käppner

Wer auf der kleinen italienischen Insel Lipari nächtigt, nahe der Nordküste Siziliens, der sollte nicht auf einen Schlummer tief in den Tag hinein hoffen. Es kann leicht passieren, dass um kurz nach sechs Uhr Donnerschläge durch die Gassen hallen, lautes Geschrei von Männern ins Zimmer dringt sowie ein Klappern und Klirren, dass jeden Traum umgehend beendet. Aber weder ein Feuergefecht rivalisierender Banden noch die Revolution sind da unten im Gange, es ist bloß die Müllabfuhr. In Lipari ist es nämlich so, dass die Leute große Mülltrenner sind: Papier, Plastik, Glas, Sonstiges, alles wird in mit den jeweiligen Farben markierten Behältern vor die Haustür gestellt und zuverlässig abgeholt, wenn auch manchmal zu noch nachtschlafender Zeit. Aber man kann eben nicht alles haben.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusAltglas-Entsorgung in München
:„Wir werden immer wieder beschimpft und angeschrien“

Lirim Mehaj leert die Münchner Glascontainer. Ein Job mit schwerem Gerät, der Fingerspitzengefühl erfordert. Und gute Nerven, wenn er die Behälter über Autos heben muss.

Von Philipp Crone

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: