Süddeutsche Zeitung

Moosach:Mann rettet Nachbarin aus brennender Wohnung

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Als der Moosacher starken Rauch aufsteigen sieht, reagiert er geistesgegenwärtig und bringt die anscheinend verwirrte Frau ins Freie. Die Hilfe kommt offenbar in buchstäblich letzter Sekunde.

Von Martin Bernstein

Ein Moosacher hat am Dienstagmittag seiner Nachbarin bei einem Wohnungsbrand das Leben gerettet. Der Mann hatte zuvor von seinem Balkon aus Rauch bemerkt und äußerst couragiert und geistesgegenwärtig reagiert. Der dramatische Vorfall ereignete sich nach Angaben der Münchner Berufsfeuerwehr gegen 12 Uhr in der Andernacher Straße.

Der 44 Jahre alte Mann befand sich gerade auf seinem Balkon, als er aus dem Fenster einer gegenüber auf der anderen Straßenseite liegenden Erdgeschosswohnung dichten schwarzen Rauch aufsteigen sah. Der Mann setzte einen Notruf an die Feuerwehr ab. Dann wartete er jedoch nicht, sondern rannte selbst über die Straße zu der Wohnung. Dort klingelte er und klopfte an die Wohnungstüre. Eine laut Feuerwehr anscheinend verwirrte Frau öffnete ihm. Er zog sie aus der stark verrauchten Wohnung in den Treppenraum und schloss die Tür.

Als Retter und Gerettete ins Freie flüchteten, kamen ihnen bereits Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst entgegen. Die 60 Jahre alte Frau wurde umgehend von den Rettungsdienstkräften versorgt.

Offenbar war die Rettung in buchstäblich letzter Sekunde gelungen. Die Frau hatte bereits schwere Verbrennungen im Gesichtsbereich sowie ein Rauchgasinhalationstrauma erlitten. Die Inhalation von Rauch, kleinen Partikeln und dem Gemisch toxischer Gase in der heißen Luft hatte der Frau schwer zugesetzt. Der Notarzt leitete eine Narkose ein. Anschließend wurde die Frau in den Schockraum einer Münchner Spezialklinik transportiert.

Der mutige Retter selbst war unverletzt geblieben. Binnen Minuten konnte die Feuerwehr den Brand löschen. Um den Brandrauch aus der Wohnung zu entfernen, kam ein Hochleistungslüfter zum Einsatz. Der Sachschaden wird seitens der Feuerwehr auf einen niedrigen fünfstelligen Betrag beziffert. Die Brandwohnung ist derzeit unbewohnbar. Was das folgenschwere Feuer ausgelöst hat, wird derzeit durch das zuständige Fachkommissariat 13 der Polizei ermittelt.

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Quelle:
SZ vom 14.01.2021
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