Das neue Leben von Helmut Bader hat irgendwo zwischen München und Rom begonnen. Im Mai war das, als er zusammen mit anderen Missbrauchsbetroffenen zum Papst geradelt ist. Es war für ihn eine schwierige Tour, er war ja irgendwie inkognito dabei, und er sagt, er habe die ganze Zeit Angst gehabt. Angst vor der Wahrheit. Er hatte vorgegeben, "aus Solidarität" mitzuradeln, er habe sich gescheut, offen zu erzählen, was er als Bub erlitten hatte. Auf der Reise aber hat ihn diese eine Frage umgetrieben: Sich weiter verstecken oder offen darüber reden?
Sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche:Als Kind lebendig durch die Hölle gegangen
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Helmut Bader wird als Bub von seinem Pfarrer missbraucht. Jahrzehntelang leidet er darunter, wird schwer krank, aber aus Scham schweigt er. Bis er mit anderen Betroffenen nach Rom radelt und dem Papst die Hand gibt.
Von Bernd Kastner
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