50 Jahre Münchner Kinderschutzbund:Nachts im Camper berührte er seine kleine Schwester

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Missbrauch in der Familie wird fast nie angezeigt. Bei der Bewältigung brauchen Eltern und Kinder oft Hilfe von außen. (Foto: Catherina Hess)

Sexuelle Übergriffe zwischen Geschwistern sind gar nicht so selten. Ein Jugendlicher erzählt, wie es zu seiner Tat kam. Und was er macht, damit das nicht noch einmal passiert. Ein Fallbeispiel vom Münchner Kinderschutzbund.

Von Kathrin Aldenhoff

Es wissen nur wenige. Seine Familie, die Jungs aus seiner Gruppe, sein Therapeut. Seinen Freunden hat er es nicht erzählt. „Das ist mir peinlich“, sagt der 17-Jährige. „Und es geht sie auch nichts an.“ Er will nicht, dass sie anders von ihm denken, schlecht von ihm denken, nur weil er das getan hat. Der Junge, nennen wir ihn Paul, hat seine kleine Schwester im Intimbereich berührt, sie wollte das nicht. Es war vor zwei Jahren, im Sommer, Familienurlaub; nachts lag er neben ihr im Camper. Seine Schwester ist drei Jahre jünger als er, die beiden haben noch eine große Schwester, sie ist sechs Jahre älter als Paul. „Ich wusste, dass das nicht okay war. Ich habe ziemlich schnell wieder aufgehört.“

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Von Kathrin Aldenhoff und Catherina Hess

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