MilbertshofenFrauenleiche bei Löscharbeiten in Obdachlosenlager gefunden

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Nach einem Brand in einem Obdachlosenlager in München steht die Feuerwehr an der Einsatzstelle.
Nach einem Brand in einem Obdachlosenlager in München steht die Feuerwehr an der Einsatzstelle. (Foto: Friedrich/vifogra/dpa)
  • Bei einem Brand in einem Obdachlosenlager in München-Milbertshofen wurde am Dienstagmorgen die Leiche einer Frau gefunden.
  • Die Polizei geht von einem Gewaltdelikt aus, die Mordkommission des Kommissariats 11 hat die Ermittlungen übernommen.
  • Die Feuerwehr entdeckte die tote Frau bei Löscharbeiten in einem zwei mal drei Meter großen Bretterverschlag an der Lerchenauer Straße.
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Bei dem Einsatz an der Lerchenauer Straße entdeckte die Feuerwehr die Leiche einer Frau. Nun ermittelt die Mordkommission.

Von Martin Bernstein und Katharina Haase

Beim Brand eines selbstgebauten Obdachlosenlagers im Münchner Stadtbezirk Milbertshofen ist am Dienstagmorgen die Leiche einer Frau gefunden worden. Die Ermittler gehen von einem Gewaltdelikt aus, sagte ein Polizeisprecher am Morgen. Der Brand sei in der Nacht gemeldet worden, bei den Löscharbeiten habe die Feuerwehr die tote Frau gefunden.

Die genaue Todesursache und die Identität der Frau waren zunächst unklar. Auch zur Ursache des Brandes hinter einem Baumarkt an der Lerchenauer Straße konnte der Sprecher aus ermittlungstaktischen Gründen am Mittag noch keine Angaben machen. Einsatzkräfte der Polizei waren bis zum Morgen mit der Spurensicherung beschäftigt. Die Feuerwehr leuchtete die Einsatzstelle aus. Die Mordkommission des Kommissariats 11 übernahm die Ermittlungen.

Die Feuerwehr war nach eigenen Angaben kurz vor Mitternacht alarmiert worden. Zunächst hatte es geheißen, ein Auto stehe in Flammen. Am Einsatzort habe sich herausgestellt, dass etwa 30 Quadratmeter Gebüsch und ein Bretterverschlag brannten. Bei den Nachlöscharbeiten wurde dann die Leiche der Frau entdeckt.

Wie lange die obdachlose Frau schon in dem zwei mal drei Meter großen Bretterverschlag gelebt hatte, ist unklar. Die provisorische Behausung, gut versteckt zwischen einer Baustelle und einer Bahnlinie, ist jedenfalls auf Satellitenaufnahmen zu erkennen, und könnte also schon länger existiert haben.

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Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe mit Sitz in Berlin teilte am Dienstag mit, sie bedaure den Vorfall zutiefst. „Wir fordern eine lückenlose Aufklärung dieser Fälle und erwarten, dass die Ermittlungen mit der gleichen Intensität geführt werden wie bei Gewalttaten gegen nicht wohnungslose Menschen“, hieß es in einer Mitteilung des Vereins.

Mordermittler und Brandfahnder waren bis zum frühen Dienstagnachmittag am Tatort. Die Ermittler hoffen auf Zeugenaussagen und Hinweise aus der Bevölkerung. Die Münchner Polizei ermittle „ohne Ansehen der sozialen Herkunft der Beteiligten“, sagte Damian Kania, stellvertretender Pressesprecher des Präsidiums am Nachmittag. Die gesicherten Spuren würden mithilfe eines kriminaltechnischen Labors akribisch ausgewertet. Man werde „alle zur Verfügung stehenden rechtlichen wie kriminalistischen Möglichkeiten ausschöpfen“.

Vor fast genau zwei Jahren war ein Mann, der im Englischen Garten unter einer Brücke lebte, von einem anderen Obdachlosen ausgeraubt, mit dem Hammer erschlagen und anschließend angezündet worden. Die Münchner Kriminalpolizei hatte daraufhin die 17-köpfige Ermittlungsgruppe „Isarring“ gebildet. Binnen drei Wochen konnte der – mittlerweile zu lebenslanger Haft verurteilte – Täter ausfindig gemacht werden.

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