Seit Mitte Januar ist es amtlich: „Bayern ist der beste Games-Standort innerhalb Deutschlands.“ So hieß es in einer Pressemeldung des Verbands der deutschen Game-Branche, dessen Mitglieder jedes Jahr neu darüber entscheiden. Im Jahr davor hatte Nordrhein-Westfalen die Spitzenposition.
Was Bayern jetzt als Games-Standort nach vorne gepuscht hat? Nun, da wären die „rund 3,3 Millionen Euro“, welche die bayerische Landesregierung 2023 an Fördermitteln für Videospiele zur Verfügung stellte. Dann sind da der neu eröffnete Games-Hub „Die Gamerei“ in München, das „Level Up“-Accelerator-Programm und schließlich das Gaming-Event „GG Bavaria“. Letzteres findet in diesem Jahr zum dritten Mal statt. Und zwar vom 28. bis 30. März.
Wer von der „GG Bavaria“ noch nichts gehört hat: „GG Bavaria“ ist eine Computer- und Videospielmesse – ebenso wie die weltweit bekannte Gamescom, die kommenden August in Köln stattfindet. Nur etwas bayerischer und etwas kleiner. Das „GG“ im Namen steht für „Good Game“. Das sagen Gamer, nachdem sie sich virtuell bekämpft haben. Ansonsten ist aber auch „Gaming Gaudi“ eine mögliche Interpretation. Bei den Besuchern kam das von Games/Bavaria veranstaltete und vom bayerischen Digitalministerium finanzierte Event gut an. Entsprechend haben sich auch die Besucherzahlen vergrößert. Und nun also die besondere Erwähnung durch den Games-Verband, was für Robin Rottmann „ein ganz tolles Feedback“ ist.
Rottmann ist nach dem Weggang von Simone Lackerbauer der neue Teamleiter bei Games/Bavaria. In der Games-Branche allgemein ist der geborene Bielefelder seit zehn Jahren. Zuerst war er Redakteur bei einem Magazin, dann Medienproduzent im Bereich E-Sport, danach folgte die Arbeit in einer Agentur und bei einem Indie-Publisher. Das Einzige, was er nicht kann? Selbst Spiele entwickeln, wie er gesteht. Das können dafür andere gut.
Und die sollen auch dieses Mal bei „GG Bavaria“ wieder im Zentrum stehen. Wenn auch an einem anderen Ort. Hat die Messe nach dem Auftakt in der Alten Kongresshalle und der Fortsetzung in der Motorworld doch nun in der Kleinen Olympiahalle ihre Heimat.
Der Grund dafür? Die gestiegenen Besucherzahlen, so Robin Rottmann. Außerdem biete die Kleine Olympiahalle den Vorteil, dass man die Veranstaltungen dort nicht mehr auf mehrere Räume aufteilen muss. Das mache es für die Besucher leichter, alles zu sehen. Alles, das heißt: Die „Games und Indie Area“, wo diesmal 35 Indie-Studios ihre fertigen oder fast fertigen Games präsentieren. Die „Community Area“, wo sich die Fans von E-Sport, Anime und Pen-and-Paper-Rollenspielen treffen. Die „Artist Area“, wo knapp 40 Künstler ihre Werke ausstellen. Und der „Career Space“, wo Firmen, Hochschulen und Institutionen Einblicke in Studien- und Karrieremöglichkeiten im Games-Bereich geben.

Das sind alles bereits etablierte Formate. Genauso wie der „Games/Bavaria Playtest“ am 29. März, wo man gegen Anmeldung und überschaubare fünf Euro neue Games testen und Kontakte knüpfen kann. Am 30. März macht außerdem der Animexx e.V. wieder seinen „Cosplay Catwalk“. Und beliebte Streamer wie Artemizplayz, Rhenya oder Kalix werden wieder auf Twitch und anderen Kanälen live von der Messe berichten.
Neu dagegen ist, dass am 30. März erstmals drei GG Bavaria Indie Awards an „kreative und innovative Indie-Games“ vergeben werden. Und ebenfalls neu ist der „Business Day“, der am 28. März in der Business Area der Olympiahalle stattfindet und für den es ein gesondertes Ticket braucht. Dort gibt es Talks und Panels mit zum Teil internationalen Experten wie Fawzi Mesmar, Creative Director von Ubi-Soft, Chris Kohler, Komponist und Sounddesigner, oder Jade Summers, Spezialistin für Barrierefreiheit. Letzteres ist ein Thema, das laut Robin Rottmann genauso wie Diversität allgemein bei „GG Bavaria“ eine wichtige Rolle spielt. Denn genauso soll die Messe ja auch sein: so bunt und vielfältig wie die gesamte Welt der Spiele.
GG Bavaria, Freitag bis Sonntag, 28. bis 30. März, Kleine Olympiahalle München, Spiridon-Louis-Ring 21, ggbavaria.games-bavaria.com