München:Mehr Platz für die letzte Ruhe

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Die Mosaikgärten auf dem Westfriedhof mit der vom Künstler Christoph Brech entworfenen Urnenwand. (Foto: Catherina Hess)

Auf Westfriedhof sowie auf den Anlagen in Obermenzing und Riem sind neue Urnenplätze und Grabfelder geplant

Von Julius Bretzel, München

Die Stadt wächst - und mit ihr auch die Nachfrage nach Bestattungsplätzen. Da viele Friedhöfe fast vollständig belegt sind, sollen die Angebote dreier Münchner Friedhöfe erweitert werden. In Obermenzing und auf dem Westfriedhof entsteht mehr Platz für Urnenbestattungen, der Friedhof in Riem erhält ein zusätzliches Gräberfeld. Mit den Erweiterungen, die bis 2022 fertiggestellt sein sollen, hat sich der Gesundheitsausschuss des Stadtrats befasst.

Bereits 2015 wurden im Westfriedhof die "Mosaikgärten" geschaffen: eine Anlage für Urnenbeisetzungen, bei der die Gebühr für den Grabplatz auch gleich einen Grabstein, die Bepflanzung und regelmäßige Grabpflege beinhaltet. Die Anlage wurde für 1600 Urnen konzipiert. Jetzt sind die Plätze knapp, weshalb die Mosaikgärten um rund 400 Gräber vergrößert werden sollen. Bleibt die Nachfrage gleich hoch wie bisher, ist jedoch zu erwarten, dass der zweite Abschnitt der Mosaikgärten in etwa drei Jahren vollständig belegt sein wird.

Eine ähnliche Anlage befindet sich auch im Friedhof Obermenzing. Die "Blütenblätter", ebenfalls eine Fläche für pflegefreie Urnenbestattungen, gibt es seit dem Jahr 2011. Den Namen hat sie ihrer Form zu verdanken: Die Grabflächen sehen aus wie Blütenblätter, die sich aus der Vogelperspektive zu einer Blume zusammenfügen. Die 241 Grabplätze sind mittlerweile zu 80 Prozent belegt. Auch hier entstehen in den kommenden drei Jahren deshalb knapp 100 neue Urnenplätze. So könnte das Angebot an Gräbern, welche die Angehörigen nicht pflegen müssen, voraussichtlich für die kommenden acht Jahre ausreichen. Gestalterische Erweiterungen wie zusätzliche Sitzmöglichkeiten für Obermenzinger Friedhofsbesucher sollen hinzukommen.

Der dritte Beschluss in der Sitzung des Gesundheitsausschusses galt dem Friedhof in Riem, dessen neuer Teil im Jahr 2002 in Betrieb genommen wurde. Das Grundkonzept für die Grabanlage sah vor, nacheinander vier sogenannte Schollen zu errichten, in denen sich die Gräber befinden. Da die ersten beiden Schollen keinen Platz mehr für neue Bestattungen zuließen, ist jetzt der Bau der dritten vorgesehen. Darin sind Gräber für 350 Sargbestattungen und 600 Urnen geplant, sodass das Angebot bis mindestens 2030 ausreicht. Die drei Anträge zur Erweiterung der Friedhofsangebote wurden vom Gesundheitsausschuss beschlossen. Die endgültige Entscheidung bleibt jedoch der Vollversammlung des Stadtrats an diesem Mittwoch vorbehalten.

© SZ vom 23.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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