Kultur- und Freizeittipps des Schauspielers Max von ThunIm finsteren Schwarzwald und idyllischen Bayern

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In zwei neuen Folgen der ZDF-Mystery-Serie „Ein Schwarzwaldkrimi“ ermitteln Max von Thun und Jessica Schwarz als Kommissare in Fällen, die mit alten Sagen zu tun haben.
In zwei neuen Folgen der ZDF-Mystery-Serie „Ein Schwarzwaldkrimi“ ermitteln Max von Thun und Jessica Schwarz als Kommissare in Fällen, die mit alten Sagen zu tun haben. (Foto: ZDF)

Der Schauspieler Max von Thun freut sich in der Woche von 29. September bis 5. Oktober auf Motorradtrips ins Münchner Umland, Tischtennis an der Isar, einen Filmklassiker und Zeit mit seinem Sohn.

Max von Thun hat sein Leben lang beim Film gejobbt – als Komparse, Praktikant und Schirmhalter. Später war er Gastgeber in der beliebten MTV-Reihe „MTV Kitchen“, in der er in einer improvisierten Fernsehküche zu Clips aus den Sechziger- und Siebzigerjahren über Rockmusk philosophierte. Längst hat sich der Sohn des Schauspielers Friedrich von Thun zu einem gefragten Schauspieler gemausert und ist regelmäßig im Fernsehen oder Kino zu sehen. Viel Lob erntete er für den  Historienfilm „Kronprinz Rudolph“, in dem er die Rolle des Mätressen-verschlingenden österreichischen Kronprinzen spielte. Auch auf der Kinoleinwand war er präsent: In „Rubbeldiekatz“,  „Sommer der Gaukler“, „Immenhof" oder „Traumfrauen“ an der Seite seines Vaters. Neben der Filmarbeit schreibt Max von Thun Kinderbücher und produziert die Hörspiele dazu mit seinem Sohn. Am Montag, 6. Oktober, ermittelt er um 20.15 Uhr in zwei neuen Folgen der ZDF-Reihe „Ein Schwarzwaldkrimi“ unter dem Titel „Vogelfrei“. Regie führte Marcus O. Rosenmüller.

Montag: Selbst ist der Hausmann

Obwohl mein Sohn nun schon sechs Jahre in die Schule geht, kämpfe ich immer noch mit der Tatsache, so früh aufzustehen zu müssen. Zumal es mir meine verschiedenen Berufe und Leidenschaften theoretisch ermöglichen, in den freien Zeiten auch länger liegenzubleiben. Aber es hilft ja nichts, Frühstück machen und ihn pünktlich aus dem Haus schicken, gehört mittlerweile ebenso zu meinen haushaltsreichen Pflichten wie Einkaufen oder den Müll raus bringen. Aber der erste Tag nach den Wochenenden bringt mich dennoch immer etwas durcheinander. Danach gehe ich meist einkaufen, was ich gerne mit einem kleinen Spaziergang durch das Glockenbachviertel verbinde, um im Geiste meinen Tagesablauf etwas zu planen. Sofern ich mich von der Muse geküsst fühle, setze ich mich anschließend auf meinen Balkon mit Blick auf die Münchner Frauenkirche und schreibe etwas an meinem aktuellen Kinder-Roman.

Dienstag: Leidenschaft zum Zweirad

Am liebsten fährt Max von Thun mit dem Fahrrad oder seinem Motorrad. Ein Auto besitzt er schon lange nicht mehr.
Am liebsten fährt Max von Thun mit dem Fahrrad oder seinem Motorrad. Ein Auto besitzt er schon lange nicht mehr. (Foto: privat)

Heute ist der erste von zwei Interview-Tagen für die nächste Doppelfolge des Schwarzwaldkrimis. Daher verbringe ich den Vormittag in meinem kleinen Tonstudio hinter dem Mikro und stehe Journalisten Rede und Antwort. Zu den Dreharbeiten, dem Schwarzwald und meinen nächsten Projekten. Wenn es die Zeit zulässt, greife ich danach zu meiner Gitarre. Ab und an kommen dabei neue Ideen zutage, die ich dann gleich vor Ort aufnehme. Am Nachmittag bin ich zum Tennisspielen verabredet. Mit dem Fahrrad geht es an der Isar entlang, am Flaucher vorbei, zum Tennisclub. Fahrradfahren in München liebe ich. Aus diesem Grund haben wir seit fast vier Jahren kein Auto mehr. Erstens der Umwelt zuliebe und zweitens, weil die Stadt unter der Menge an Autos einzuknicken droht und die Parkplätze bei uns sowieso sehr rar gesät sind. Sollte mir aber mal nicht nach Bewegung sein, schwinge ich mich auf mein Motorrad.

Mittwoch: Pläne schmieden im Café

Das Hüller ist Kaffehaus und Bio-Restaurant in einem. Nicht nur innen, auch im Schanigarten draußen lässt es sich gemütlich sitzen.
Das Hüller ist Kaffehaus und Bio-Restaurant in einem. Nicht nur innen, auch im Schanigarten draußen lässt es sich gemütlich sitzen. (Foto: Stephan Rumpf)

Morgens widme ich mich wieder dem Schreiben und lasse meiner Fantasie freien Lauf. Das kam ganz zufällig in mein Leben, als ich spontan vor acht Jahren eine spontane, kleine Geschichte für meinen Sohn zu Papier brachte. Nicht ahnend, dass das der Beginn einer erstaunlichen Reise werden würde, die kurz darauf zur Veröffentlichung meines ersten Sternenmann-Buches geführt hatte, dem noch weitere folgen sollten. Inzwischen sind sie in mehreren Ländern erschienen. Besonders stolz bin ich auf die Tatsache, dass es mir das Schreiben während Corona ermöglicht hat, gemeinsam mit meinem Sohn an Geschichten zu feilen. Das hat nicht nur seine Fantasie beflügelt und ihm das Gefühl vermittelt, dass wir das auf Augenhöhe gemeinsam erarbeiten, sondern dass wir später das Ganze sogar in Hörbuchform im heimischen Studio aufnehmen konnten. Anschließend treffe ich mich mit meiner Produzentin im Café Hüller, da wir gerade dabei sind, die Geschichte des Sternenmanns auf die große Leinwand zu hieven. Das wäre wirklich der krönende Abschluss der Reihe und ein perfektes Geschenk für meinen Sohn und Co-Autor.

Donnerstag: Pingpong an der Isar

Tischtennis ist ein beliebter Sport im Freien. Platten gibt es in München viele.
Tischtennis ist ein beliebter Sport im Freien. Platten gibt es in München viele. (Foto: Florian Peljak)

Nach der Schule, dem Mittagessen und den erledigten Hausaufgaben geht es mit meinem Sohn an eine der Tischtennis-Platten, die fußläufig von der Stadt an der Isar aufgestellt sind. Und wenn es ein heißer Tag wird, springen wir noch schnell ins Wasser. Wer kann schon von sich behaupten, so eine geniale Bade-Gelegenheit direkt vor seiner Tür zu haben. Eine der Hauptattraktionen der Stadt München. Das Isar-Wasser ist erfrischend, klar und sobald der Sommer vorbei ist, treffe ich mich auch mit Freunden, um das Ganze im Neopren-Anzug zu genießen.

Freitag: Meditatives Basteln

Eines von Max von Thuns kreativen Hobbys: Kleine Holzarbeiten mit einer japanischen Säge fertigen.
Eines von Max von Thuns kreativen Hobbys: Kleine Holzarbeiten mit einer japanischen Säge fertigen. (Foto: privat)

Ich treffe mich mit Freunden im „Madam Anna Ekke“ in Neuhausen auf ein Egg Benedict. Seit meiner Schulzeit in England mein absolutes Lieblingsfrühstück. Danach schlendern wir durchs Viertel, über den Gärtnerplatz, und mit einem Eis als Nachtisch, setzen wir uns auf eine der Bänke und schauen dem Treiben zu. Das Eis holen wir natürlich im Cafe „Al Teatro“ in der Reichenbachstraße – der besten Eisdiele im Viertel. Danach schnappe ich mir meine japanische Handsäge und bastle auf dem Balkon an kleinen Holzarbeiten. Das wirkt nicht nur meditativ auf mich, sondern gibt mir eine weitere Möglichkeit, meiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Inspiriert von japanischen Meistern atme ich den herrlichen Duft von frisch bearbeitetem Holz ein. So entstehen nebenbei auch kleine Geschenke für Freunde. Und was ist schöner, als Menschen, die einem wichtig sind, etwas selbst Gemachtes zu schenken?

Samstag: Abschalten und singen

Schönes Ausflugsziel, auch mit dem Motorrad: Der Sylvensteinspeicher bei Lengries mit seiner beeidruckenden Alpenkulisse.
Schönes Ausflugsziel, auch mit dem Motorrad: Der Sylvensteinspeicher bei Lengries mit seiner beeidruckenden Alpenkulisse. (Foto: Manfred Neubauer)

Sooft es geht, versuche ich mit Freunden am Wochenende kleine Motorrad-Touren in das wunderschöne Münchner Umland zu machen. Auch eine Qualität der Stadt, die es uns ermöglicht, relativ schnell einen der bayerischen Seen, die ländlichen Wiesen und Felder oder sogar die Alpen zu erreichen. Heute geht es an den Sylvensteinspeicher, über Landstraßen, die einen mit Blick auf das beeindruckende Alpenmassiv zum Abschalten, Nachdenken, oder wie in meinem Fall zum Singen animieren. Auf dem Rückweg landen wir in einem der Biergärten der Stadt auf ein halbes Hendl und ein Radler. Überhaupt genieße ich die Biergärten so oft ich kann, treffe Freunde zum Schachspielen am Wiener Platz oder die Familie im Aumeister oder dem Flaucher.

Sonntag: Wichtiger Filmklassiker

Im Gefangenendrama „Papillon“ spielt Steve McQueen einen unbeugsamen Sträfling, der in seiner Einzelhaft fast verhungert.
Im Gefangenendrama „Papillon“ spielt Steve McQueen einen unbeugsamen Sträfling, der in seiner Einzelhaft fast verhungert. (Foto: ZDF und ARD Degeto)

Mein Sohn hat ein Eishockey-Heimspiel im SAP Garden, das ich mir nicht entgehen lasse. Seit einigen Jahren hat er diese Leidenschaft, und so finde ich mich zwischen anderen Eltern jubelnd in der kalten Halle und feuere die Mannschaft an. Eishockey ist nicht nur ein toller, schneller Sport, sondern sehr kurzweilig und spannend. Anschließend gibt's einen Burger in einem der unzähligen Burger-Läden in unserem Viertel. Ein wichtiges Familienritual und ein schöner Ausklang. Abends schauen wir dann noch gemeinsam einen Klassiker, da mir die filmische Erziehung bei meinem Sohn genauso wichtig ist, wie die musikalische oder die literarische. Heute schauen wir „Papillon“ mit Steve McQueen und Dustin Hoffman. Damit will ich ihm zeigen, dass diese Welt nicht nur aus Superhelden oder Teenie-Komödien besteht. Dann geht es zeitig ins Bett, denn morgen klingelt der Wecker schon wieder viel zu früh.

Max von Thun wurde 1977 in München geboren. Bekannt wurde er  durch die Kino- und TV-Produktionen „Sommer der Gaukler“, „Kronprinz Rudolf“, „Rubbeldiekatz“, „Traumfrauen" „Gut zu Vögeln“ und die ZDF-Reihe „Ein Schwarzwaldkrimi“. Mit seiner Band veröffentlichte der leidenschaftliche Musiker 2006 das Debüt-Album „Greatest Hits Vol. 1“ Seit 2018 kennt man ihn auch als Kinderbuchautor der „Der Sternenmann“-Reihe, die sich mittlerweile in sieben Länder verkaufte. Zu dieser Reihe brachte er auch erfolgreich eigene Hörbücher heraus, die er selbst produzierte und im eigenen Studio mit seinem Sohn aufnahm.

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