Der wegen sexueller Nötigung verurteilte ehemalige Leiter der Musikhochschule München hat seine Haft in Österreich angetreten. Siegfried Mauser sei am Montag gegen 8 Uhr in der Justizanstalt Salzburg in Puch bei Hallein erschienen, sagte Anstaltsleiter Dietmar Knebel.
In der vergangenen Woche war Mauser mit einem an Österreichs Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen gerichteten Gnadengesuch gescheitert. Mauser hatte einen Haftaufschub erwirken wollen. Eigentlich hätte der 67-Jährige zum 1. Februar die Haft angetreten haben müssen, er war zu diesem Zeitpunkt aber nicht im Gefängnis erschienen.
Mauser durchlaufe nun das übliche Aufnahmeprozedere, sagte Knebel. Dazu gehöre eine fünftägige Corona-Quarantäne - selbst bei einem negativen Testergebnis. Zudem stünden Gespräche mit verschiedenen Fachdiensten an. Innerhalb von sechs Wochen werde das österreichische Bundesjustizministerium entscheiden, ob Mauser in der Salzburger Haftanstalt bleiben kann oder ob er verlegt wird.
Der frühere Musikhochschulchef war im Mai 2018 wegen sexueller Nötigung in drei Fällen zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof hatte im Oktober 2019 das Urteil des Landgerichts München I bestätigt. Mauser hatte vergeblich versucht, vor dem Landgericht Augsburg ein Wiederaufnahmeverfahren zu erwirken.
Im Sommer 2021 hatte Mauser laut seinem Verteidiger in Karlsruhe Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingereicht. Eine Entscheidung steht noch aus.