Marienplatz:Der neue Rathaus-Weihnachtsbaum: a bisserl scheps ist er schon

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Der Christbaum wird vor dem Münchner Rathaus aufgestellt. Am 27. November 2019 eröffnet der Christkindlmarkt am Marienplatz, er dauert wie immer bis Heiligabend. (Foto: Robert Haas)
  • Der Landkreis Freyung-Grafenau spendet dieses Jahr zum zweiten Mal den Christbaum für den Münchner Marienplatz.
  • Für CSU-Stadtrat Richard Quaas ist die 21 Meter hohe Rotfichte ein "Wunderwerk der Natur".
  • Auch wenn der neue Baum 'a bisserl scheps' steht, dürfen sich die Münchner freuen, der ursprünglich ausgesuchte Baum war nämlich beim Verladen zerbrochen.

"Hint im Woid san aa no Leit!" Mit diesem Werbespruch will der Landkreis Freyung-Grafenau darauf aufmerksam machen, dass es im Freistaat auch noch etwas anderes gibt als die Großstadt München, die Isarmetropole München und die Landeshauptstadt München. Nur 80 000 Einwohner hat der Landkreis, er ist damit einer der kleinsten Bayerns. Doch weil sich viele Münchner vermutlich gar nicht bewusst sind, dass es im Bayerischen Wald durchaus sehr schön und lebenswert sein kann, will der niederbayerische Landkreis bis Weihnachten diese schönen Seiten im Innenhof des Rathauses präsentieren. Damit er das darf, hat er heuer den Christbaum für den Marienplatz gespendet, zum zweiten Mal bereits nach 2004.

Am Dienstag hat die Münchner Feuerwehr die 21 Meter hohe und vier Tonnen schwere Rotfichte aufgestellt. Und CSU-Stadtrat Richard Quaas, der in Vertretung von Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner den Baum präsentieren durfte, fand nur Lob für das, wie er sagte, "Wunderwerk der Natur", das er sowohl für "proper" als auch "formidabel" hält.

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Ob der Baum irgendwann wirklich, wie Quaas meinte, als Maibaum enden wird, dürfte dabei nicht gesichert sein. Denn a bisserl scheps ist die Fichte schon geraten, wie sie vermutlich da hint im Woid sagen würden. Also leicht schief, für Münchner, die es nicht so mit dem Bairischen haben. Aber es ist halt, wie es ist. Der Christbaum am Marienplatz ist jedes Jahr ein ästhetisches Vabanquespiel, man hat schon weniger formidable Gewächse vor dem Rathaus stehen gehabt. Und wenn erst einmal 3000 Kerzen daran leuchten und darunter Glühwein fließt, sind eh wieder alle zufrieden.

Dabei müssen die Münchner froh sein, dass sie überhaupt einen Baum bekommen haben. Der ursprünglich ausgesuchte ist beim Verladen auseinandergebrochen, es musste ein Ersatz her. "Saudumm glaffa", meint Sebastian Gruber (CSU), der Landrat von Freyung-Grafenau. Dumm gelaufen also. Er weist darauf hin, dass der Baum aus dem Gebiet der Gemeinde Mauth in der sogenannten Management-Zone des Bayerischen Waldes stammt, die auch bewirtschaftet wird und etwa 25 Prozent des Nationalparks ausmacht. Der Baum stand an einer Straße und musste "aus Verkehrssicherungsgründen" gefällt werden, so die offizielle Angabe.

Am 27. November eröffnet der Christkindlmarkt am Marienplatz, er dauert wie immer bis Heiligabend. Die Bayerwald-Fichte darf noch ein paar Tage länger leuchten. Die Lichter an ihr gehen erst in der Nacht zum 7. Januar aus.

© SZ vom 13.11.2019 / schub - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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