Polizeieinsatz im Alten Botanischen Garten:Erste Spur zu Verdächtigem nach tödlichem Angriff in München

Lesezeit: 1 Min.

Die Polizei sichert Spuren im Alten Botanischen Garten. (Foto: Robert Haas)

Im Alten Botanischen Garten wird ein schwerstverletzter Mann gefunden. Er stirbt im Krankenhaus. Die Polizei sucht nun mit einem Fahndungsfoto nach einem Tatverdächtigen – und hat erste Hinweise.

Von Martin Bernstein, Tanja Munsch

Die Polizei fahndet wegen eines Tötungsdelikts in München nach einem 30-jährigen Mann. Er soll am Mittwoch einen 57-Jährigen mehrfach getreten haben, auch gegen den Kopf. Das Opfer wurde am Mittwoch schwer verletzt im Alten Botanischen Garten in der Nähe des Hauptbahnhofs gefunden, wie ein Polizeisprecher sagte. Er starb im Krankenhaus.

Gesucht wird nun nach dem mutmaßlichen Täter, einem polnischen Staatsbürger ohne festen Wohnsitz in Deutschland. Die Polizei hält es für möglich, dass sich der Tatverdächtige nach Polen absetzt. Im Rahmen der Fahndung durchsuchte die Polizei zwei Wohnungen in Schwabing-Freimann und eine Wohnung in Thalkirchen. Zwar konnten Kleidungsstücke des mutmaßlichen Täters gefunden werden, nicht jedoch der Mann selbst. Höchstwahrscheinlich trug der Tatverdächtige diese während der Tat.

Von dem Tatverdächtigen gibt es eine Aufnahme der Überwachungskamera. Ein Bild wurde als Fahndungsfoto veröffentlicht.

Der Mann gilt als Hauptbeteiligter. Seine Identität konnte schnell festgestellt werden, da er schon mehrfach wegen Körperverletzung und Betäubungsmitteln aufgefallen und kontrolliert worden war. Auch das Opfer aus München war polizeibekannt, jedoch nur wegen kleinerer Delikte wie Sachbeschädigung und Beleidigung.

Es habe „eine Vorbeziehung zwischen den beteiligten Personen“ gegeben, teilten die Ermittler mit. Für unbeteiligte Personen bestehe „keine Gefahr“ durch den flüchtigen Täter. Der 30-Jährige hat dunkle Haare, Geheimratsecken und helle Hautfarbe. Während der Auseinandersetzung war er dunkel bekleidet mit Jogginghose und langärmligen Oberteil, er trug gelbe Schuhe und eine Umhängetasche. Die Münchner Mordkommission sucht jetzt mögliche Zeugen.

Neue Video-Überwachung
:Wie der Alte Botanische Garten sicherer werden soll

Die Zahl der Straftaten in dem Park in der Nähe des Hauptbahnhofs ist zuletzt gestiegen. Die Polizei will ihn nun stärker überwachen. Unter anderem mit Video-Kameras für 100 000 Euro.

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Opfer und Täter hatten sich zuvor zusammen in der Parkanlage neben dem Münchner Justizpalast aufgehalten. Drei Überwachungskameras, die erst Anfang Juni dort installiert worden sind, um den Szenetreffpunkt besser kontrollieren zu können, zeigen offenbar, dass Alkohol floss. Dann sei es gegen 10.20 Uhr zu der folgenschweren Auseinandersetzung gekommen, sagte ein Polizeisprecher am frühen Nachmittag. Weshalb die Männer sich gestritten haben, ist nach wie vor unbekannt.

Die Polizei ging zunächst von einer „größeren Gruppe von Tatverdächtigen“ aus, nach der gefahndet werde. Mehrere Kontrollstellen wurden aufgebaut, zwei mögliche Beteiligte wurden dort am Mittag bereits kontrolliert und festgenommen. Einer von ihnen erhielt eine Anzeige wegen Körperverletzung, der andere wurde als Zeuge vernommen.

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