Das Telekommunikationsunternehmen M-net möchte Privatkunden zukünftig einen Glasfaseranschluss mit einer Internet-Geschwindigkeit von fünf Gigabit pro Sekunde anbieten. Ab dem zweiten Halbjahr 2025 soll den Münchnern dieser sogenannte Hyperspeed-Tarif zur Verfügung stehen.
Laut Hannes Lindhuber, dem Sprecher von M-net richtet sich das Angebot vorwiegend an Menschen, die eine große Menge an Daten bewegen wollen, etwa beim Arbeiten in einer Cloud. Bei den angegebenen fünf Gigabit pro Sekunde handelt es sich demnach um die Downloadgeschwindigkeit. Die Uploadgeschwindigkeit soll bei 2,5 Gigabit pro Sekunde liegen. Laut Lindhuber ist es das erste Angebot für Privatkunden mit einer derart hohen Übertragungsgeschwindigkeit.
Das bestätigt auch Nick Kriegeskotte von Bitkom, dem Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche. Die bisher marktübliche Obergrenze für Übertragungsgeschwindigkeiten in Privathaushalten liege bei etwa einem Gigabit pro Sekunde. Fünf Gigabit pro Sekunde sei eher eine Größenordnung für Unternehmen, sagt Kriegeskotte. Ob das Angebot für Privatpersonen überhaupt von Nutzen sein werde, sei fraglich. „Mit einem Gigabit pro Sekunde ist man eigentlich top versorgt“ – und selbst die brauche man meistens gar nicht.
Wie schnell das Internet sein sollte, sei abhängig von der Größe des Haushalts, da sich die Bandbreite auf den Bedarf der einzelnen Nutzer aufteile, erklärt Kriegeskotte weiter. Deshalb könnten neben Personen, die viel im Home-Office arbeiten, auch Gamer eine relevante Zielgruppe darstellen. Denn in Online-Spielen gäbe es häufig größere Updates und es käme bei vielen Spielen auf die Geschwindigkeit an.
Voraussetzung für die Nutzung des neuen Tarifs „Internet 5000“ ist ein Glasfaseranschluss in der Wohnung, ein sogenannter FTTH-Anschluss (Fibre to the Home). Es sei wichtig, dass der Glasfaseranschluss wirklich bis in die Wohnung verlegt sei, so Lindhuber. In München sind laut M-net allerdings schon 640 000 Haushalte, also 70 Prozent der Bürgerinnen und Bürger, an das Glasfasernetz des Unternehmens angeschlossen. Günstig wird das neue Angebot von M-net allerdings nicht sein: Inklusive Telefonie und TV liegt es bei 299,90 Euro im Monat.
Auch ohne Hyperspeed-Tarif sieht Bitkom-Sprecher Nick Kriegeskotte Glasfaseranschlüsse als zukunftsfähigste Technologie, auch wenn eine Internetgeschwindigkeit von einem Gigabit pro Sekunde ebenso über Kabel erreicht werden kann. Glasfaser gilt als sehr konstante Anschlussmöglichkeit, mit stabiler Funktion, auch bei mehreren Nutzern gleichzeitig.
Sehr erfreut über das künftige Angebot, zeigt sich auch Fabian Mehring, Bayerischer Staatsminister für Digitales. Beim traditionellen Neujahrsempfang von M-net erklärte er in einer Festrede die M-net-Pläne zu einem „echten Bayern-Turbo für die digitale Infrastruktur im Freistaat“.