Zwei Überfälle in MünchenRäuber stehlen Luxusuhren im Wert von fast einer Viertelmillion Euro

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Vorsicht, motorisierte Uhrenräuber: Hinter der Residenzpost (links im Bild) erbeuteten zwei Täter am Samstag eine Luxusuhr im Wert von rund 200 000 Euro.
Vorsicht, motorisierte Uhrenräuber: Hinter der Residenzpost (links im Bild) erbeuteten zwei Täter am Samstag eine Luxusuhr im Wert von rund 200 000 Euro. (Foto: Robert Haas)

Bei zwei Überfällen in den vergangenen Tagen reißen die Täter einem Mann und einer Frau die teuren Uhren brutal vom Handgelenk. Die Ermittler prüfen Zusammenhänge mit ähnlichen Taten.

Von Martin Bernstein

Unbeeindruckt von aktuellen Münchner Gerichtsverfahren gegen motorisierte Uhrenräuber machen mögliche Komplizen oder Nachahmer der „Scippatori“ weiter. Allein in den vergangenen vier Tagen erbeuteten die stets zu zweit agierenden Täter Luxusuhren im Wert von fast einer Viertelmillion Euro. Die Räuber beobachten ihre potenziellen Opfer vor der Tat offenbar genau – und verfolgen sie.

Im Hofgraben hinter der Residenzpost in der Münchner Altstadt wurde ein Schweizer Tourist am Samstagabend gegen 22.15 Uhr Opfer eines Räuberduos. Als der Mann vor einem Restaurant stand, packte ihn laut Polizei ein Unbekannter plötzlich am Arm und schubste ihn. Dann riss der Täter, der als muskulös und dunkelhaarig beschrieben wird, dem 69-Jährigen die Uhr vom Arm. Mit der rund 200 000 Euro teuren Patek Philippe floh der Räuber.

Als der Tourist die Verfolgung aufnehmen wollte, stellte sich ihm ein mutmaßlicher Komplize in den Weg und tat so, als ob er helfen wollte. Der Mann soll schmächtig und dunkelhaarig sein sowie gebrochen Deutsch gesprochen haben. Dann machte auch er sich aus dem Staub. Ein Passant rief die Polizei, die Sofortfahndung blieb aber erfolglos. Möglicherweise hatten die Täter in der Nähe ein Fluchtfahrzeug stehen. Der 69-Jährige wurde bei dem Überfall leicht verletzt.

Am Montag gegen 17 Uhr wurde eine 49-Jährige aus dem Landkreis Ostallgäu ebenfalls zum Opfer von Uhrenräubern. Der Überfall ereignete auf dem Parkplatz eines Lebensmittelgeschäfts an der Zenettistraße, als die Frau gerade ihr Auto verlassen wollte. Eigentlich eine untypische Situation für derartige Raubüberfälle, spähen doch die Täter in der Regel zuvor sehr genau aus, bei wem sich die Attacke für sie lohnt. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass die Frau zuvor beim Shopping auf der Maximilianstraße beobachtet und dann bis ins Schlachthofviertel verfolgt worden war.

Als die 49-Jährige ausstieg, näherte sich ein weißer Motorroller. Der Sozius, ein bislang unbekannter Mann, kam auf die Frau zu, drückte sie zurück in ihr Auto und riss ihr die 40 000 Euro teure Rolex-Uhr vom Handgelenk. Anschließend stieg der Täter wieder auf den Roller und flüchtete zusammen mit dem Fahrer.

Die beiden Räuber sollen dunkel gekleidet gewesen sein und weiße Helme getragen haben. Die Frau wurde leicht verletzt. Auch in diesem Fall blieb eine sofortige Fahndung ergebnislos. Zu beiden Überfällen sucht das Kommissariat 21 der Münchner Kriminalpolizei Zeugen. Die Ermittler erhoffen sich davon auch Hinweise, ob es Zusammenhänge mit ähnlichen Taten in jüngster Zeit in der Münchner Innenstadt sowie in den Stadtteilen Bogenhausen und Sendling gibt.

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