San Paolo:Kleine Bar mit großer Auswahl

San Paolo: Wer rein kommt, ist drin: Das ist aber in der Bar San Paolo gar nicht so leicht, denn allzu viele Gäste finden drinnen nicht Platz.

Wer rein kommt, ist drin: Das ist aber in der Bar San Paolo gar nicht so leicht, denn allzu viele Gäste finden drinnen nicht Platz.

(Foto: Robert Haas)

Im San Paolo in der St.-Paul-Straße gibt es drinnen zwar nur wenig Plätze, aber das Angebot an Getränken ist riesig.

Von Linus Freymark

Wenn sich Menschen dazu entscheiden, die eigene Wohnung mit Wandsprüchen zu dekorieren, kommt meistens ein ziemlicher Schmarrn heraus. In der Regel bewegen sich die Botschaften zwischen überflüssigen Lebensweisheiten ("Nimm dir die Zeit, um glücklich zu sein") und purem Kitsch ("Erinnerungen sind Zeitreisen, die uns zurück zu unseren schönsten Augenblicken führen"). Falsch ist das letzte Beispiel auch noch, denn wer, bitteschön, hat nur schöne Erinnerungen.

Im San Paolo in der St.-Paul-Straße aber war es ausnahmsweise die richtige Entscheidung, das Motto des Ladens an die Wand zu pappen. "Wer reinkommt ist drin", liest man dort beim Betreten und abgesehen davon, dass die Aussage im Gegensatz zu vorangegangenen Sprüchen zutreffend ist, passt sie auch noch hervorragend zu diesem kleinen Laden. Rund 15 Plätze gibt es im Innenraum des San Paolos - es ist also wirklich nicht gesagt, dass man reinkommt.

Solange der Sommer noch nicht ganz gegangen ist und man noch draußen sitzen kann, erhöhen sich die Chancen, einen Platz zu bekommen. Das im Mai eröffnete San Paolo verfügt über eine Freischankfläche mit noch einmal etwa 25 Plätzen. Abends tummeln sich dort vornehmlich Gruppen und Paare um die 30, am Nachmittag sieht man aber auch mal Mütter mit Kinderwagen im San Paolo. Denn das Lokal stellt eine Mischung aus Café- und Barbetrieb dar. Ab elf Uhr gibt es vormittags Kaffee und Croissants, mittags selbstgemachte Flammkuchen und Brotaufstriche, am Nachmittag Kuchen. Gegen Abend hin wird der Alkoholgehalt der Getränke auf der Karte höher, die Auswahl ist im Gegensatz zur Ladenfläche riesig. Allein zehn verschiedene Bier- und Radlersorten, manche davon alkoholfrei, stehen auf der Karte, dazu gibt es wechselnde Bierspezialitäten. Hinzu kommen diverse Aperitivi und Longdrinks, neben Klassikern wie Gin Tonic und Cuba Libre gibt es auch hier wechselnde Specials. Die Preise für die mit Glasstrohhalmen servierten Longdrinks liegen bei etwa neun Euro, die Biere bewegen sich zwischen 3,10 Euro (Schönramer Pils) und 4,50 Euro (Hoppebräu Vogelwuid). Als Hausbier gibt es Maxlrainer für 3,40 Euro, das so süffig daherkommt, dass man meinen könnte, es sei frisch vom Fass.

Für einen Besuch im San Paolo empfiehlt es sich, frühzeitig aufzubrechen; neben dem limitierten Platz gibt es noch einen zweiten Grund dafür: Bereits kurz vor 22 Uhr werden die Gäste aufgefordert, zum Zahlen an die Theke zu kommen. Dann ist Schluss im San Paolo und der Spruch an der Wand, den man beim Betreten gelesen und für gut befunden hat, verliert wieder ein Stück seiner Gültigkeit. Man ist zwar reingekommen - aber nicht mehr drin.

Adresse: St.-Paul-Straße 1a, 80336 München, Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag 11 bis 14:30 und 16.30 bis 20 Uhr, Freitag 11 bis 22 Uhr, Samstag 14 bis 22, Sonntag 14 bis 18 Uhr, www.sanpaolo-muenchen.de

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