Wenn die Behandlung vorbei ist, kriegen die kleinen Patienten einen Luftballon mit Bärchen drauf. Oder eine goldene Münze. Nicole Sturzenbaum, 51, hat eine Kinderzahnarzt-Praxis in London, die, so sagt sie, "eher wie ein Kindergarten" sei. Für sie selbst ist die Praxis, die in einem malerischen Hinterhof liegt, offenbar ein Paradies; sie spricht von einem "absoluten Traum". Ein Traum, für den ihr Mann einst sogar sein Haus verkaufte, denn der Weg zum Paradies verlief holprig. Das Paar war 2006 von München nach London gezogen, und die Zahnärztin Nicole Sturzenbaum stellte damals fest: Vorsorge bei Kindern gibt es nicht. Die Zahnärzte reißen einfach die Zähne. In Richmond, einem Stadtteil von London, eröffnete sie nach einigen finanziellen, bürokratischen und kulturellen Hürden die Kinderzahnarzt-Praxis "Toothbeary". Sturzenbaums bayerische Sprachfärbung ist beim Interview am Telefon noch zu erkennen, etwa wenn sie "des" statt "das" sagt.
Münchner in der Ferne:"Wenn Kinder Karies haben, dann läuft was falsch"
Lesezeit: 4 Min.
In die Londoner Kinderzahnarztpraxis von Nicole Sturzenbaum kommen Eltern aus dem ganzen Vereinigten Königreich. Was macht sie so erfolgreich? Ein Gespräch über richtige Vorsorge und die Frage, wie man es schafft, dass Kinder gern zum Zahnarzt gehen.
Interview von Gerhard Fischer
Lesen Sie mehr zum Thema