Süddeutsche Zeitung

Hochschule München:Ludwig-Maximilians-Universität verbietet Waffen

Anfang November war ein Erstsemester mit einer Waffe in einen Hörsaal gekommen. Seitdem machten Studierende Druck, das grundsätzlich zu untersagen. Nun ändert Bayerns größte Universität ihre Hausordnung.

Die Ludwig-Maximilians-Universität hat ihre Hausordnung geändert und verbietet nun das Mitführen von Waffen. Die Verschärfung ist eine Reaktion auf einen Vorfall Anfang November, als ein Erstsemester mit einer gut sichtbaren Waffe in eine Vorlesung gekommen war. Es handelte sich um eine Schreckschusswaffe, für die er den kleinen Waffenschein besitzt, er hätte sie nur nicht offen tragen dürfen. Nun verbietet die LMU das Mitbringen von Waffen auch dann, wenn diese behördlich genehmigt oder erlaubnisfrei geführt werden dürfen. Der LMU sei es "ein wichtiges Anliegen, dass alle ihre Mitglieder sowie Besucherinnen und Besucher in einer sicheren Umgebung arbeiten, forschen, lehren und lernen können", heißt es in einer Mitteilung von Bayerns größter Uni.

In den vergangenen Wochen hatten Studierende und Dozierende ein Waffenverbot gefordert, zuletzt mit Transparenten, die Studierende im Lichthof des Hauptgebäudes anbrachten. Einige kritisierten die Uni-Leitung für ihre Kommunikation nach dem Waffenvorfall, die als zu zaghaft empfunden wurde. Die LMU-Spitze wiederum argumentierte, dass ein Waffenverbot erst sorgfältig juristisch zu prüfen sei. Dies sei nun geschehen, und so ergänzte die LMU auch den einleitenden Text der Hausordnung: "Gewalt, Waffen, Bedrohung, Nötigung, Belästigung und Diskriminierung jeglicher Art haben an der LMU keinen Platz."

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