Ein Aktivist und zwei Aktivistinnen der "Letzten Generation" haben sich am Morgen auf der Münchner Sonnenstraße auf Höhe des Musikhauses Lindberg festgeklebt. Vier weitere Aktivisten wurden von der Polizei an ähnlichen Versuchen gehindert, bei drei Personen wurden laut Polizei Klebstofffläschchen gefunden. Nach etwa 40 Minuten lösten Polizisten die drei Protestierenden vom Fahrbahnbelag ab und gaben die Straße frei. Alle zehn Aktivistinnen und Aktivisten - sechs Männer und vier Frauen - wurden ins Polizeipräsidium gebracht.
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Kurz vor der Klebeaktion hatten Aktivisten an einer Tram-Haltestelle eine Spontankundgebung abgehalten, vermutlich eine Art Ablenkungsmanöver vor der eigentlichen Aktion. Am Stachus waren wegen der zuvor medial angekündigten Klebeaktion am Dienstagmorgen etwa 50 Beamte im Einsatz.
Die Polizei will ihren Einsatz mit mehreren Hundert Euro pro Person in Rechnung stellen und die Stadt Verstöße gegen das Anklebeverbot mit bis zu 3000 Euro ahnden. Mögliche spätere Geldstrafen sind da noch gar nicht mitgerechnet. Dennoch kündigten die Mitglieder der "Letzten Generation" bereits jetzt an, auch über Weihnachten weitere Blockaden durchführen zu wollen.
Klimaprotest am Stachus: Zweifache Mutter werde "weitermachen, komme was wolle"
Unter denen, die die Straße am Stachus blockierten, ist Judith Beadle, 42. Die zweifache Mutter saß fast den ganzen November in der Justizvollzugsanstalt Stadelheim und war nach Blockadeaktionen auf der Nürnberger Autobahn und am Flughafen Anfang Dezember erneut mehrere Tage vorbeugend eingesperrt. Das könnte ihr nun erneut bevorstehen.
Sie werde "weitermachen, komme was wolle!", zitiert die "Letzte Generation" Beadle in einer Mitteilung. "1,5 Grad sind längst Geschichte, wir rasen auf eine Welt weit jenseits dieser lebensbedrohlichen Grenze zu. Unsere Kinder stehen ohne jede Sicherheitsgarantie da. Wir sind gerade dabei, ihnen die letzte Chance auf eine lebenswerte Zukunft zu nehmen", sagte die zweifache Mutter.