Lehel:Neue Synagoge: Baustart 2022

Projekt nach Libeskind-Entwurf verzögert sich wegen Corona

Die neue Synagoge der liberalen jüdischen Gemeinde in München wird frühestens Anfang 2022 gebaut. "Wir wollen uns bei jedem Schritt sicher sein und beziehen unsere Mitglieder immer mit ein", sagte der Vorsitzende des Vorstandes der Stiftung Synagoge Beth Shalom, Jan Mühlstein, der Katholischen Nachrichten-Agentur. Eine ungewisse risikoreiche Finanzierung wolle man in jedem Fall verhindern. Die Corona-Krise habe dazu geführt, dass das Projekt in diesem Jahr etwas ins Stocken geraten sei.

Der Anteil des geplanten Wohnraums am gesamten Gebäudevolumen soll laut Mühlstein bei etwa 40 Prozent liegen. 30 Prozent sollen auf Synagoge und Gemeinderäume fallen. Im verbliebenen Drittel sei ein öffentlicher Kindergarten geplant. "Wir von der Stiftung können uns so voll auf die Finanzierung der Synagoge konzentrieren", sagte Mühlstein. Mit einem Crowdfunding - der Suche nach Spendern - wolle die 600 Mitglieder zählende Gemeinde bald beginnen. Die genauen Kosten seien momentan noch ungewiss, so Mühlstein.

Die Stadt hat der Gemeinde inzwischen ihren Antrag auf Vorbescheid für den Neubau im Stadtteil Lehel positiv beantwortet. Nun müsse der Bauantrag gestellt werden. Der Entwurf für das Objekt stammt von dem US-Architekten Daniel Libeskind, der bereits das Jüdische Museum Berlin und das Denver Art Museum entworfen hat. Die Idee für eine neue Synagoge in München ist rund zwölf Jahre alt. Dass es bis zur Umsetzung nicht noch einmal so lange dauert, davon ist Mühlstein jedoch überzeugt.

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