Ambari RestaurantEine kulinarische Reise durch Südindien

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So kann Frühstück auch aussehen: Mysore Masala Dosa, ein scharfer Pfannkuchen, wahlweise mit  Kardamom- oder Mango-Lassi.
So kann Frühstück auch aussehen: Mysore Masala Dosa, ein scharfer Pfannkuchen, wahlweise mit  Kardamom- oder Mango-Lassi. (Foto: Stephan Rumpf)

Brunch muss nicht immer aus Avocadotoast bestehen: Im Ambari werden südindische Spezialitäten serviert. Das ist manchmal gewöhnungsbedürftig – aber immer ein geschmackliches Erlebnis.

Von Toke Reimer

München trennen rund neun Flugstunden von der südindischen Metropole Bangalore. Wer am Wochenende Lust auf einen Ritt durch authentisch südindische Geschmäcker hat, der findet sein Ziel aber sehr viel schneller, unweit des Englischen Gartens im Lehel im Restaurant Ambari. Der Name bezeichnet den goldenen Thron, den Elefanten bei einer feierlichen Prozedur zum Dasara-Fest auf dem Rücken tragen. Den Ritt durch die kulinarische Vielfalt, den darf man also an dieser Stelle wörtlich verstehen.

Mit ihrem Brunch-Angebot samstags und sonntags wollen die Betreiber des Ambari, Kiran und Rashmi Bhushan, die Esskultur der „Darshini“ nach München bringen. Das sind Schnellrestaurants, in die die Bewohner in südindischen Städten wie Bangalore zu jeder Mahlzeit strömen. Da gibt es etwa Dosa, rundes Gebäck, am ehesten zu vergleichen mit einem Pfannkuchen. Die knusprig-salzigen Rollen stehen in mehrfacher Ausführung auf dem Brunch-Menü im Ambari, zum Beispiel gefüllt mit Panir-Frischkäse (15 Euro). Der Käse ist zwar eher typisch für Nordindien, für das beste Geschmackserlebnis lässt sich das Ambari aber auch mal auf panindische Fusionsküche ein. Der Teig für die Dosa fermentiert und ruht mehrere Tage, bevor er frisch gebacken seinen Weg auf die Metalltabletts findet.

Auf ebendiesen Tabletts werden – ganz im Stile der Darshini – die meisten Gerichte serviert. Tiere bleiben derweil im Ambari dem Logo vorbehalten, das Restaurant ist vegetarisch. Beim Dosa fällt vor allem die Beilage Palya positiv auf, ein Saute aus Kartoffeln und Zwiebeln. Daneben ziehen sich zwei Dinge als Konstante durch die Karte: eine Kokosnuss-Chutney mit Koriander und grüner Chili, die für ungeübte Zungen vorwiegend scharf schmeckt, für tolerantere auch nach einem Hauch von Ingwer. Daneben taucht immer wieder Sambar auf, ein würziger Eintopf mit Kartoffel, Zwiebel und Zimt.

Außer Dosa können Gäste auch Idli (7 Euro) bestellen, für die ein ähnlicher Teig gedämpft wird. Oder sie probieren die rund frittierten Donuts aus Linsen, Medu Vada (8 Euro). Auch hierzu werden die Soßen serviert. Die Auswahl der Teigwaren zeigt derweil, dass indische Küche als Beilage viel mehr zu bieten hat als Reis. Den gibt es aber auch, etwa als Pongal, einem Risotto-ähnlichen Brei, gewürzt mit Kumin, Ingwer und Cashew-Nüssen.

Pongal erinnert von der Konsistenz an Risotto und ist gewürzt mit Kumin, Ingwer und Cashew-Nüssen, dazu gibt es würzige Saucen.
Pongal erinnert von der Konsistenz an Risotto und ist gewürzt mit Kumin, Ingwer und Cashew-Nüssen, dazu gibt es würzige Saucen. (Foto: Stephan Rumpf)
Die Betreiber Kiran (links) und Rashmi Bhushan.
Die Betreiber Kiran (links) und Rashmi Bhushan. (Foto: Stephan Rumpf)

Zum Trinken eignen sich dazu die „Signature Drinks“, die auf der Brunch-Karte stehen – allen voran die Lassis. Wählen können die Gäste zwischen der Mango-Variante oder einer mit gemahlenem Kardamom (je 5 Euro). Auch hier gibt es aber eine noch traditionellere Alternative, eigens aus Indien importiert: der Bangalore Filterkaffee (4 Euro), für den neben Kaffeebohnen auch Wurzeln der Zichorie-Pflanze gemahlen werden.

Für das süße Ende der Reise durch Südindien bietet das Ambari Optionen wie Shavighe Payasa, einen veganen Pudding aus Reisnudelstücken in süßer Kokosmilch (7 Euro). Das Personal serviert all das mit herzlichem Lächeln und aufmerksamer Fürsorge. Wer keine Angst vor ungewohnten Geschmäckern hat, dem sei ein kulinarischer Kurztrip nicht zuletzt deshalb sehr ans Herz gelegt.

Ambari Restaurant, Dianastraße 1, 80538 München, Brunchen kann man jeweils samstags und sonntags von 10 bis 14 Uhr

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