Wenn in künstlerischen Zusammenhängen vom "Underground" die Rede ist, so meint man damit gemeinhin all jene kulturellen Schattengewächse, die in eher spärlich ausgeleuchteten Nischen blühen. Man kann die Sache mit dem Underground manchmal aber auch einfach im Wortsinn auslegen, wie etwa die jüngsten Projekte der Kreativ-Kollektive "Maison Almedina" und "Discotheque Royal" beweisen.
Verwandelten Almedina Hadzic, Oliver Schmitt, Philipp Fritz und David Schmied als deren zentrale Köpfe zuletzt einen einstigen Heizungskeller unter einem mittlerweile abgerissenen Edeka an der Einsteinstraße in einen formidablen Off-Location-Privatclub, so geht es nun auch in ihrem "Legal Club" am Sendlinger Tor wieder die Treppe herunter.
Die bewegte Geschichte des Standorts möchten die vier indes lieber ganz hinter sich lassen - bitte keine Namen der zahlreichen Vorgänger-Clubs oder gar Vergleiche mit dem Legal Club im Artikel. Nun denn, während sich ein noch nicht eröffneter Club mit einem geschlossenen sowieso nur unter Mühen vergleichen ließe, behelfen wir uns im Hinblick auf eine diskrete Zuordnung des Standorts also mit einer kleinen Rätselei für erfahrene Freunde des Nachtlebens: Der Legal Club ist bald dort zu finden, wo früher mal ein feiner Techno-Club mit schachbrettartiger Tanzfläche zuhause war, dessen Name die höchste Spielklasse einer Sportart bezeichnet. Und zuletzt zerschellte dort ein Club an der Pandemie, in dessen Namen wiederum eine alte Spielart der Gitarrenmusik steckt, die einst von einem Jüngling namens Bob Dylan veredelt wurde.
Vier Tage die Woche (Mittwoch und Donnerstag nur Barbetrieb) wird selben Orts nun jedenfalls der Underground im Underground zelebriert. Denn anders als etwa das stets mit allerlei DJ-Prominenz bestückte Blitz setzt man im aktuell für eine Nutzung über anderthalb Jahre ausgelegten Legal Club vor allem "auf gut kuratierte Underground-Schätzchen, die nicht überall zu hören sind", wie David Schmied schreibt. Von House, Progressive- und Melodic Techno bis hin zu Breakbeat, Deep Tech und Trance - alles kann, nichts muss. "Die Bandbreite der elektronischen Musik darf genauso divers sein wie das Publikum", schreibt Schmied, und weckt damit durchaus Hoffnungen, dass das in Eigenregie umgebaute und mit einer neuen Soundanlage versehene Legal einen erfrischenden neuen Impuls in der Münchner Clublandschaft setzen kann.
Legal Club, Thalkirchner Str. 2, Eröffnung am Freitag, 3. März, 20 Uhr