Prozessbeginn vor dem Landgericht:Kriegswaffen für deutsche Rechtsextremisten

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Waffen aus dem Balkankrieg: "Operation Telum" nannte die kroatische Polizei eine Razzia gegen die Waffenschieber-Mafia im Juni 2018. (Foto: MUP)

Gesinnungsgenossen mit Uzi, Kalaschnikow und Pumpgun beliefert: In München sind drei Männer angeklagt, die tödliche Ware aus Kroatien nach München gebracht und weiterverkauft haben sollen.

Von Martin Bernstein

Eine Sekretärin, die aus Liebe eine Kriegswaffe in ihrer Wohnung aufbewahrt haben soll. Eine 82-Jährige, die Schießübungen im Wald veranstaltete. Ein Automechaniker, der sich mit einer Taschenpistole vor den angeblich mordlüsternen Brüdern seiner Freundin schützen wollte und dann zum Waffenschmuggler wurde. Jede Menge rechter Kameraden. Dazu ein "Hells Angels"-Rocker aus Dachau und kroatische Mafiosi aus Osijek in Slawonien. So sieht, buchstäblich, die Besetzungsliste einer Räuberpistole aus. Jetzt kommt das mutmaßliche Schurkenstück erstmals auf die offene Bühne: Weil sie Waffen und Munition aus Kroatien nach München gebracht und die gefährliche Ware - darunter auch Kriegswaffen - in Deutschland weiterverkauft haben sollen, müssen sich von Montag an drei Männer vor der zehnten Strafkammer des Landgerichts München verantworten. Anklage hat die für die Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus zuständige Zentralstelle (ZET) bei der Generalstaatsanwaltschaft München erhoben.

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