Fahndungserfolg der Polizei:Mutmaßlicher Brandstifter gefasst

Feuerwehreinsatz in München

Mehr als hundert hauptberufliche und freiwillige Feuerwehrleute waren im Einsatz, als es in der Tiefgarage und in einer Wohnung in Laim brannte.

(Foto: Sven Hoppe/dpa)

Ein 71-Jähriger soll ein Feuer in seinem Appartement und in der Tiefgarage eines Hochhauses in Laim gelegt haben. Knapp drei Wochen nach der Tat wird er am Hauptbahnhof festgenommen.

Von Martin Bernstein

Seit knapp drei Wochen war der 71-Jährige auf der Flucht. Jetzt hat die Münchner Polizei den mutmaßlichen Doppelbrandstifter von Laim gefasst. Beamte der Bahnhofswache nahmen den gebürtigen Dasinger am späten Dienstagvormittag am Münchner Hauptbahnhof fest. "Ein schöner Fahndungserfolg", freute sich Polizeisprecher Andreas Franken am Mittag. Wo der namentlich und mit Foto gesuchte Mann sich seit Ende Oktober aufgehalten hatte und was das Motiv für seine Tat war, blieb zunächst offen.

Mehr als hundert hauptberufliche und freiwillige Feuerwehrleute waren am 28. Oktober im Einsatz, um die Brände in dem 16-stöckigen Hochhaus an der Hauzenberger Straße unter Kontrolle zu bringen, bei denen ein Sachschaden von etwa einer halben Million Euro entstand, zum Glück aber niemand verletzt wurde.

Während mehrere Feuerwehr-Trupps mit Atemschutzgeräten die Flammen in der Tiefgarage löschten, kümmerten sich weitere Einsatzkräfte um den Brand im neunten Stockwerk. Die ersten Notrufe waren kurz nach 4 Uhr eingegangen, als Bewohner des Hauses den starken Rauch bemerkt hatten. Viele von ihnen brachten sich selbst in Sicherheit, andere mussten von Rettungskräften ins Freie eskortiert werden. Nach zweieinhalb Stunden konnten sie in ihre Wohnungen zurück.

Rasch fiel der Verdacht der Ermittler auf den Bewohner des ausgebrannten Einzimmer-Appartements, einen 71 Jahre alten Mann, der zu diesem Zeitpunkt bereits verschwunden war. Er soll zuerst das Feuer in seiner Wohnung im neunten Stock gelegt und anschließend ein Auto in der Tiefgarage angezündet haben. Die Flammen hatten auf ein zweites Fahrzeug übergegriffen und ein drittes auch noch beschädigt.

Eine Fahndung nach dem Tatverdächtigen blieb zunächst ergebnislos. Polizei und Staatsanwaltschaft entschlossen sich deshalb dazu, die Personalien und ein Foto des Gesuchten zu veröffentlichen und die Öffentlichkeit um Mithilfe zu bieten. Und so erschien das Bild des 71-Jährigen auf der Fahndungsseite der Polizei neben gesuchten RAF-Terroristen und mutmaßlichen Mördern, die sich ins Ausland abgesetzt haben. "Besonders schwere Brandstiftung" heißt das Delikt, das dem Rentner vorgeworfen wird - mindestens zwei Jahre Gefängnis sieht das Strafgesetzbuch dafür vor.

Was den Mann zu der Tat verleitete, ließ die Polizei am Dienstag zunächst offen. Unmittelbar nach dem Brand war von einer am Tattag bevorstehenden Zwangsversteigerung der Wohnung die Rede gewesen, außerdem von psychischen Problemen des 71-Jährigen.

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