Münchner Kabarettszene:Schluss mit lustig in der Lach- und Schießgesellschaft

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Die Münchner Lach- und Schießgesellschaft mit dem Programm "Von Menschen mit Mäusen", das war im Jahr 1969: auf der Bühne (von links) Walter Kabel, Hans Jürgen Diedrich, Jürgen Scheller, Dieter Hildebrandt, Ursula Noack und Horst Jüssen. (Foto: IMAGO/United Archives / Lindinger)

Deutschlands berühmteste Kabarett-Institution, ein Vermächtnis von Dieter Hildebrandt, steht vor dem Aus. Der Spielbetrieb ist eingestellt, die Gesellschafter liegen im Streit.

Von Oliver Hochkeppel

Wer nahe des Münchner Südfriedhofs wohnt, könnte derzeit meinen, leichte Schwingungen zu spüren. Weil man annehmen darf, dass Dieter Hildebrandt dort in seinem Grab rotiert. Denn die Lach- und Schießgesellschaft, Deutschlands berühmteste Kabarett-Institution und zentraler Teil von Hildebrandts Vermächtnis, steht vor dem Aus. "Der Laden", wie er in der Szene seit jeher gerne genannt wird, steht inzwischen ohne Geschäftsführung und Gastronomie da. Zwischen den Gesellschaftern läuft ein Rechtsstreit. Der Spielbetrieb ist seit Montag eingestellt. Die Künstler, die zuletzt aufgetreten sind, bekamen keine Gage mehr, sondern die Mitteilung: "Die Gesellschaft befindet sich in einer Schieflage. Von Anwälten wird geprüft, ob Insolvenzantrag gestellt wird."

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