Man mag so etwas niemandem wünschen: plötzlich vor der Wahl zu stehen, ob man seinen schwerkranken Vater noch einmal sieht, oder ob man den Arbeitsplatz rettet, von dem die eigene Zukunft abhängt. Aber genau vor dieser Entscheidung stand Seren Baygun Ende vergangenen Jahres, nachdem alle verzweifelten Versuche gescheitert waren, die Ausländerbehörde im Kreisverwaltungsreferat (KVR) zu erreichen. Mehr als ein Dutzend Betroffener haben der SZ übereinstimmend von chaotischen Zuständen und Überforderung in der Behörde berichtet, Seren Bayguns Fall ist ein Beispiel hierfür.
Arbeitserlaubnis:"Anrufen können Sie vergessen, da erreichen Sie eh keinen"
Schlange stehen um drei Uhr morgens, verschwundene Dokumente, versandete Anträge: Wer in München auf ein Visum angewiesen ist, hat oft ein Problem: Die Ausländerbehörde ist überfordert - und schreckt damit auch dringend benötigte Spitzenkräfte ab.
Von Julian Hans
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