Die Landeshauptstadt München will die Suche nach einem neuen Kulturreferenten aufgeben: Das Direktorium, also die oberste Stadtverwaltung, schlägt vor, das Auswahlverfahren abzubrechen und Marek Wiechers in das Amt zu befördern, den bisherigen Stellvertreter des ausgeschiedenen Anton Biebl. Das geht aus der Sitzungsvorlage für die nächste Vollversammlung des Stadtrats am kommenden Mittwoch hervor.
Um die Leitung des städtischen Kulturreferats hatte es zuletzt einigen Wirbel gegeben. Die Grünen-Fraktion im Stadtrat hatte ihr Mitglied Florian Roth auf diesen Posten hieven wollen; in einer knappen Abstimmung im vergangenen Oktober hatte er sich auch gegen den weithin geschätzten Amtsinhaber Anton Biebl durchgesetzt. Der war daraufhin bereits vor dem offiziellen Ende seiner Amtszeit am 30. Juni 2025 ins bayerische Kunstministerium gewechselt.

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Allerdings blieb seine Position vakant: Ein Mitbewerber hatte vor dem Verwaltungsgericht gegen die Entscheidung des Stadtrats geklagt und Recht bekommen. Das Gericht entschied, dass Roth nicht die erforderliche Qualifikation für die Aufgabe habe und das Amt deshalb nicht antreten dürfe. Er hatte dann auf eine weitere Kandidatur verzichtet.
Stattdessen übernahm Biebls Stellvertreter Marek Wiechers kommissarisch die Leitung des Referats; der Stadtdirektor soll nun nach dem Willen des Direktoriums bis 30. September 2026 interimistisch im Amt bleiben. Damit erhält die künftige Rathaus-Regierung nach den Kommunalwahlen im kommenden Frühjahr die Möglichkeit, eine langfristige Entscheidung über die Besetzung des Kulturreferats zu treffen.
Im geltenden Koalitionsvertrag zwischen Grünen/Rosa Liste und SPD/Volt hatten sich die Grünen das Vorschlagsrecht für die Leitung des Kulturreferats gesichert. Der 48 Jahre alte Wiechers gilt indes als Mann der SPD, vor seinem Wechsel ins Kulturreferat war er Büroleiter von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD).