München:Kulturelle Bereicherung

Lokalpolitiker dürfen an Künstler und Vereine zusätzlich Geld verteilen

Von Berthold Neff

Es war eine der Folgen der Pandemie, dass selbst kulturelle Veranstaltungen im kleinen Rahmen, auf lokaler Ebene, ausfallen mussten. Und obzwar die 25 Münchner Bezirksausschüsse (BA) versuchten, die Künstler durch Zuschüsse zu unterstützen, konnten viele Hilfen nicht ausgezahlt werden, weil lange Zeit so gut wie nichts stattfinden konnte. Verloren ist das Geld jedoch nicht, die nicht abgerufenen Summen aus den Jahren 2019 und 2020, insgesamt 1,2 Millionen Euro, sollen den Stadtviertelgremien heuer einmalig zusätzlich zur Verfügung gestellt.

Der Stadtrat hat einen entsprechenden Antrag der Fraktionen Grünen/Rosa Liste und SPD/Volt in seinem Plenum am Mittwoch beschlossen. Die Summe errechnet sich aus dem Durchschnittsbetrag der nicht für Zuschüsse abgerufenen Mittel der beiden vergangenen Jahre. Wenn das kulturelle Leben nun wieder schrittweise in Bewegung kommt, könnten die Bezirksausschüsse mit dem zusätzlichen Geld den inzwischen entstandenen Nachholbedarf der Künstler und Vereine im Viertel finanzieren. Grünen-Stadträtin Sibylle Stöhr, zugleich BA-Vorsitzende in der Schwanthalerhöhe, erklärte: "Wir freuen uns, wenn im Sommer 2021 wieder soziale, kulturelle und sportliche Projekte in den Stadtteilen stattfinden können und möchten die Bezirksausschüsse in ihrer Arbeit unterstützen." Ähnlich äußerte sich der SPD-Stadtrat Lars Mentrup, stellvertretender BA-Vorsitzender in Schwabing-Freimann, der auf die "äußerst angespannte Haushaltslage" verwies und hervorhob: "Ich weiß, wie wichtig die Budgets der Bezirksausschüsse gerade für die kleinen Initiativen sind. Oft entscheidet diese Förderung darüber, ob das Stadtviertel bereichert werden kann - oder nicht." Gerade jetzt sei es wichtig, "die Engagierten bei ihrer Arbeit zu unterstützen."

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