Ausgiebig zu beklagen, dass ein weiteres glanzvolles Event im Münchner Literaturkalender gestrichen ist, verbietet sich inzwischen. Daher schnell zu den guten Nachrichten: Auch wenn die Bayerischen Buchpreise diesmal ohne Autoren und Publikum in der Allerheiligen Hofkirche ausdiskutiert werden - die Debatte zwischen drei Literaturkritikern findet statt und wird live zwar nicht per Stream, aber immerhin im Radio zu hören sein.
Eine zu zwei Dritteln neue Jury wird sich zusammenfinden, um in jeweils einer halben Stunde darüber zu beraten, welcher Roman und welches Sachbuch den "Bayerischen Buchpreis" bekommen soll. Sechs Werke haben BR-Redakteur Knut Cordsen, SZ-Redakteurin Sonja Zekri und der Hamburger Literaturhaus-Leiter Rainer Moritz für die Shortlist nominiert; zur Auswahl stehen Romane von Ulrike Draesner und Iris Wolff sowie ein nicht ganz so leicht zu definierendes Buch von Dorothee Elmiger; im Sachbuch sind neue Werke von Hedwig Richter, Max Czollek und Jens Malte Fischer im Rennen.
Ein Preisträger steht bereits fest: Harald Lesch erhält den "Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten". Ein weiterer Preis wird zum ersten Mal vergeben: der Bayern-2-Publikumspreis, über den Leser auf der Webseite des Senders abstimmen konnten. Da in diesem Fall nicht die Autoren ein Preisgeld erhalten, sondern Buchpakete und mehr an die Leser verlost werden, steht eines schon fest: Es wird viele Gewinner geben.
Bayerischer Buchpreis , Donnerstag, 19. November 2020, 20.05 Uhr, Radio-Übertragung live auf Bayern 2