"Fangen wir doch mittendrin an", schlägt Nikolai Vogel vor. Mittendrin, das bedeutet für den Schriftsteller und seine Partnerin, die Malerin Silke Markefka, am 10. März 2020. Markefka hatte gerade die Ausstellung "Schwerelos" in der Plattform eröffnet und war eigentlich sehr glücklich mit der Schau. Vogel hatte die Vernissage-Rede gehalten. "Aber es herrschte an dem Abend schon eine merkwürdige Stimmung," erinnert sich Markefka. Die neuesten Nachrichten zum Corona-Virus hingen wie dunkle Wolken eines aufziehenden Gewitters über allem. Dann kam der erste Lockdown am 16. März, und der Abbruch der Ausstellung nach nur sechs Tagen. "Sie war eine meiner schönsten und eine meiner kürzesten", sagt Markefka mit einem bitteren Lachen in der Stimme. "Im Nachhinein kommt es mir vor wie das Ende einer Ära", sagt Vogel.
SZ-Serie: Künstlerpärchen:"Sein sehr spezieller, trockener Humor hat mich gleich beeindruckt"
Sie sah sein Bild auf einem Plakat, das eine Lesung ankündigte - und war hin und weg. Seit 26 Jahren sind Malerin Silke Markefka und Schriftsteller Nikolai Vogel ein Paar. Wie sie es schaffen, ihre Unterschiede zu überbrücken und Kraft in der Kritik des anderen zu finden.
Von Evelyn Vogel, München
Lesen Sie mehr zum Thema