Im Werksviertel:Probebohrungen für den neuen Konzertsaal

Im Werksviertel haben in der vergangenen Woche aufwendige Baugrunduntersuchungen begonnen. Mit einem 13 Meter hohen und 26 Tonnen schweren Bohrgerät untersuchen Ingenieure und Geologen den Boden, auf dem das neue Konzerthaus entstehen soll. Mit dem aufgefahrenen Spezialgerät sind Bohrungen bis in 400 Meter Tiefe möglich. Ganz so weit werden die Spezialisten im Münchner Osten aber nicht vordringen. Anvisiert wird eine Tiefe von rund 70 Metern. Dort befindet sich die Schicht des Tertiärs, also das, was vor rund zehn Millionen Jahren abgelagert wurde.

Baugrunduntersuchungen sind bei Neubauten Standard. So tief wie am Standort für das neue Konzerthaus wird dabei in München aber nicht oft gebohrt. Bayerns Bauminister Hans Reichhart sagt zu dem ungewöhnlich tiefen Vordringen: "Das Konzerthaus braucht ein starkes Fundament. Deshalb müssen wir den Baugrund gut genug erkunden. Wir wollen keine Überraschungen erleben."

Die Bohrungen sollen Auskunft geben über grundwasserleitende Schichten. Außerdem lässt sich aus den Bohrkernen lesen, wie sich der Untergrund zusammensetzt. Für die Statik des geplanten Gebäudes ist es wichtig, ob dieses auf reinem Kies errichtet wird - oder ob sich auch Lehm im Untergrund befindet. Die Ergebnisse der Bohrungen haben Einfluss auf die Vorplanung, die aktuell vom Architekturbüro Cukrowicz Nachbaur sowie dem Tragwerksplaner Werner Sobek erstellt wird. Insgesamt sind mittlerweile zehn Fachplaner engagiert, die mit weiteren Beratern an den Plänen für das Konzerthaus arbeiten. Seit Mai ist auch der Akustiker Tateo Nakajima an Bord.

© SZ vom 09.12.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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