Ein Auto, dessen Fahrer sehnsüchtig auf die restlos besetzten Parkplätze blickt, rollt langsam an einem in zweiter Reihe stehenden Lieferwagen vorbei; nebenan auf dem Gehsteig schlendert eine Mutter mit Kinderwagen zur Isar – inmitten von viel Grau und wenig Grün, vielen Fahrzeugen und wenig Aufenthaltsqualität. So weit, so gewöhnlich an diesem Septembertag in der Kolumbusstraße in der Unteren Au. Dass just hier vor gut einem Jahr die Autos verbannt, die Fahrbahn teilweise gesperrt und durch Rollrasen, Sitzbänke, Hochbeete und einen Sandkasten aufgehübscht wurde? Von alledem ist heute nichts mehr zu sehen.
Umstrittenes Verkehrsprojekt:Was beim Experiment in der Kolumbusstraße herausgekommen ist
Lesezeit: 3 Min.
Als Forschende für einen Pilotversuch Autos verbannen, ist der Aufschrei riesig. Elf Monate nach dem Ende stellen sie dem Projekt „gute Noten“ aus – was nicht ganz falsch ist, aber auch nicht die komplette Wahrheit.
Von Patrik Stäbler
Mobilität in München:Warum es so lange dauert, Radwege zu bauen
Kompliziert wie eine „Operation am offenen Herzen“: Die Radroute um die Altstadt ist zu einem Drittel fertig. Für die breiten Spuren loben sich die Spitzen aus Mobilitäts- und Baureferat. Sie räumen aber ein, dass es noch Jahre dauern werde, bis alle Lücken geschlossen sind.
Lesen Sie mehr zum Thema