Münchner Verlag „Edition Tingeltangel“:„Larifari interessiert mich nicht“

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Der Zylinder ist das Markenzeichen von Thomas Endl, zumindest bei öffentlichen Auftritten. Er fällt auf damit, er will damit auffallen – um dann die Aufmerksamkeit auf die Romane seiner Edition zu lenken. (Foto: Stephan Rumpf)

Thomas Endl nimmt sich verschmähter Romane an, das bringt Überraschungen mit sich. In den Büchern der Edition Tingeltangel sterben Senioren nicht nur wegen des Pflegenotstands – und in einem Münchner Verlagshaus treibt ein Killer sein Unwesen.

Von Michael Bremmer

Die Geschichte vom Dildo-Hersteller fehlt noch. Thomas Endl, für den bevorstehenden Abschied bereits aufgestanden, setzt sich noch einmal hin. Zweieinhalb Stunden hat er auf seiner Dachterrasse in der Isarvorstadt über die Schwierigkeiten erzählt, sich mit einem kleinen Verlag im Haifischbecken des Literaturbetriebs über Wasser zu halten. Auch über die Chancen hat er geredet, mit den Büchern seiner Edition Tingeltangel ein wenig Aufmerksamkeit zu bekommen. Über die Synergien, dank derer auch kleine Verlage nicht ganz untergehen bei etwa 70 000 Neuerscheinungen jedes Jahr. Thomas Endl – schwarze Chucks, graue Hose, blaues Hemd – rückt den Stuhl zurecht. „Ach“, sagt er dann, das müsse er jetzt doch noch loswerden. Diese Sache habe ihn nachdenken lassen über das Verlagswesen in Deutschland. Er greift zu seinem Verlagsprogramm. „Reiner Jansen“, sagt er dann.

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