Süddeutsche Zeitung

Lockdown in München:Reger Betrieb in den Kitas

Trotz der Schließung wird am Montag rund ein Viertel der Kinder zur Notbetreuung in die städtischen Kitas gebracht. Noch höher ist die Quote in den privaten Einrichtungen.

Eigentlich sind sie bis Ende Januar geschlossen, wirklich leer sind Krippen und Kindergärten aber nicht. Rund jedes vierte Kind sei am Montag von den Eltern zur Notbetreuung in eine der etwa 450 städtischen Kitas gebracht worden, teilte das Bildungsreferat am Montag mit. Das habe eine Stichprobe ergeben. Vor Ort sei die Lage unterschiedlich: In einzelnen Einrichtungen kamen demnach mehr als die Hälfte der Kinder; andere waren nur zu zwölf Prozent belegt. Höher war die Nachfrage in den privaten Kitas: Es seien etwas weniger als die Hälfte der Kinder gebracht worden, heißt es vom Dachverband Bayerischer Träger für Kindertageseinrichtungen. Weniger als erwartet, sagte Geschäftsführer Andreas Lorenz. Bei privaten Kitas seien die Eltern ja besonders häufig beide berufstätig, und es gebe auch keine Kostenerstattung, wenn die Kita geschlossen habe.

Insgesamt gibt es knapp 70 000 Kita-Plätze in München. Anspruch auf Notbetreuung haben alle Eltern, die keine andere Betreuungsmöglichkeit für ihre Kinder haben. Anders als 2020 gilt das nicht nur für Eltern in sogenannten systemrelevanten Berufen, sondern für alle. Kritik daran übte die Gewerkschaft GEW: Durch die schwammigen Formulierungen finde häufig kein Not-, sondern ein Normalbetrieb statt, hieß es. Eltern brauchten keine Appelle, sondern Unterstützung, um bei den Kindern bleiben zu können. Für die Notbetreuung brauche es engere Vorgaben, ähnlich wie im Frühjahr. Und das Kita-Personal müsse besser geschützt werden.

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SZ vom 12.01.2021 / wet
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