Neue Regeln:Stadt ändert Kitaplatzvergabe

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Kinder von Alleinerziehenden werden künftig in den städtischen Kitas in München besonders berücksichtigt (Symbolfoto). (Foto: Stephan Rumpf)

Alleinerziehende werden künftig Bonuspunkte bekommen. Wie das System konkret aussieht und wer davon profitiert.

Von Kathrin Aldenhoff

Es wurde bereits mehrfach angekündigt, nun verrät die Stadt Details: Alleinerziehende werden bei der Vergabe von städtischen Kitaplätzen in Zukunft bevorzugt behandelt. Sie werden im Kitafinder, dem Kitavergabetool der Stadt München, 20 Bonuspunkte bekommen. Das soll dazu führen, dass Alleinerziehende, die mindestens an fünf Tagen die Woche halbtags arbeiten, Vorrang haben vor Paaren, bei denen beide in Vollzeit arbeiten. Außerdem sollen auch Eltern, die noch zur Schule gehen beziehungsweise ihre erste Ausbildung absolvieren, bessere Chancen auf einen Kitaplatz für ihre Kinder haben. Im Herbst werde das Bildungsreferat eine Beschlussvorlage dazu vorlegen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Bei der Platzvergabe im Frühjahr 2025 sollen die Änderungen dann gelten.

„Alleinerziehende sind häufig an ihrer Belastungsgrenze und noch dazu meist allein mit ihren Sorgen und Nöten“, sagte Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD). Es sei ihr deshalb ein persönliches Anliegen, sie stärker zu unterstützen. Stadtschulrat Florian Kraus (Grüne) ergänzte, diese Maßnahme führe zu mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit für besonders belastete Gruppen. „Menschen, die allein Erziehungsarbeit leisten, werden davon profitieren. Und das sind zu einem großen Prozentsatz Frauen, insofern ist dies auch in dieser Hinsicht ein wichtiges Signal“, sagte Grünen-Stadträtin Anja Berger. 

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Bisher läuft es bei der Vergabe der Münchner Kitaplätze so, dass Alleinerziehende, die in Teilzeit arbeiten, gegenüber Eltern, die beide in Vollzeit arbeiten, benachteiligt sind. Denn einen Platz erhalten nach den städtischen Richtlinien vor allem die Eltern, die einen Vollzeitjob und damit scheinbar den größten Bedarf haben. Das also wird sich nun zum Frühjahr 2025 ändern.

Die Idee ist nicht neu: Es ist zweieinhalb Jahre her, da hatten Grüne und SPD den Antrag gestellt, den Kitafinder, über den in München der Großteil der Kitaplätze vergeben wird, weiterzuentwickeln – unter anderem so, dass berücksichtigt wird, ob jemand alleinerziehend ist.

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In der Stadt leben 28 801 Alleinerziehende mit insgesamt 40 187 Kindern, das ist der Stand von Mai 2024. Das sind rund 18 Prozent aller Familien-Haushalte mit minderjährigen Kindern in München. Und diese sind besonders stark von Armut bedroht: 37 Prozent der Haushalte von Alleinerziehenden sind arm, 53 Prozent zählen dem Einkommen nach zur unteren Mitte, so zeigt es der Münchner Armutsbericht 2022. Fast ein Viertel der Alleinerziehenden-Haushalte bezieht Grundsicherung.

Die Regelung, dass Alleinerziehende und Eltern in Schule und Ausbildung bei der Vergabe von Kitaplätzen besonders berücksichtigt werden, gilt nicht für alle 1500 Kinderbetreuungseinrichtungen in München, sondern nur für die 460 städtischen. Diese stellen rund 40 500 Betreuungsplätze von insgesamt 118 000 Plätzen für Kinder bis ins Grundschulalter.

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