Corona-Testpflicht in Kitas:"Ich war überrascht, dass es so komplikationslos lief"

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Vor dem Besuch in der Kita müssen Eltern ihre Kinder drei Mal pro Woche testen.

(Foto: Christian Charisius/dpa)

Eltern müssen ihre Kinder für den Kita-Besuch nun drei Mal pro Woche testen. Die neue Regelung lief in München weitgehend reibungslos an, nur wenige hatten nicht daran gedacht.

Von Kathrin Aldenhoff

Ohne größere Probleme ist am Montag nach den Ferien die Testpflicht in den Münchner Kitas angelaufen. "Ich war überrascht, dass es so komplikationslos lief", sagt Günther Hanel, fachlicher Leiter der privaten Kita Minihaus München, die sieben Einrichtungen in München betreibt. Vonseiten der Stadt hieß es, die Einführung der Testpflicht sei "relativ reibungslos" verlaufen und werde sich in den kommenden Tagen und Wochen weiter einspielen. Wie viele Eltern einen negativen Testnachweis vorlegen konnten und wie viele nicht, hatten beide Kita-Träger nicht erfasst.

"Die Eltern arbeiten in der Regel gut mit, zeigen Verständnis und akzeptieren die Erforderlichkeit der Maßnahme zum zusätzlichen Schutz aller", teilte ein Sprecher des Referats für Bildung und Sport (RBS) für die rund 450 städtischen Kitas mit. Die Stadt hatte die Eltern vorab zwei Mal über Newsletter und über Aushänge über die Testnachweispflicht informiert. Wenige Eltern hätten am Montag in der Kita an die Testpflicht erinnert werden müssen, heißt es aus dem RBS. Sie konnten in der Apotheke einen Test nachholen. "Nur vereinzelt wollten Eltern Testnachweise aus dem Ausland in fremder Sprache vorlegen, die nicht akzeptiert werden konnten", teilte ein Sprecher des RBS mit.

Eltern erhalten Gutscheine für kostenlose Tests

Anfang Dezember hatte der Ministerrat entschieden, dass Eltern in Bayern vom 10. Januar an ihre Kinder, die älter als ein Jahr sind, drei Mal die Woche testen müssen, wenn diese in der Kita betreut werden sollen. Die Kitas teilen Berechtigungsscheine aus, mit denen Eltern sich in der Apotheke auf Kosten des Freistaats Selbsttests abholen können.

Immer montags, mittwochs und freitags sollen Eltern ihre Kinder zu Hause testen und in der Einrichtung das negative Testergebnis nachweisen. Dazu können sie entweder die Testkassette vorzeigen oder in einem Formular mit ihrer Unterschrift bestätigen, dass ein negatives Testergebnis bei ihrem Kind vorliegt. Fehlt ein Kind an einem dieser Tage, muss es an dem Tag, an dem es die Kita wieder besucht, getestet werden. Eltern können ihre Kinder auch in Apotheken oder Testzentren testen lassen und den Nachweis in die Kita mitbringen. Kinder, die genesen oder vollständig geimpft sind, müssen nicht getestet werden - anders als in der Schule, in der sich seit dieser Woche auch geimpfte und genesene Schülerinnen und Schüler testen müssen.

Nur vereinzelt musste ein Selbsttest nachgeholt werden

Ein ähnliches Bild wie bei den städtischen Kitas zeigte sich am Montag bei dem privaten Kita-Träger Minihaus München. Der weit überwiegende Teil der Eltern habe morgens beim Abgeben des Kindes eine Testkassette mit einem negativen Testergebnis vorzeigen können, sagt der fachliche Leiter Günther Hanel. Nur vereinzelt hätten Eltern das vergessen und mussten in der Einrichtung oder zu Hause einen Selbsttest nachholen, um ihr Kind in die Kita bringen zu dürfen. Andere Familien hätten sich auch schon am Wochenende einmal testen lassen. Das Kontrollieren der Tests und die Entsorgung der Testkassetten sei zwar ein Mehraufwand für die Kita-Mitarbeiterinnen, aber es sei machbar.

"Die Eltern haben viel Verständnis, Verantwortungsbewusstsein und eine sehr hohe Mitwirkungsbereitschaft gezeigt", sagt Hanel. "Das erhöht das Sicherheitsgefühl, was sehr wichtig ist." Manche Eltern hätten in den Kitas allerdings berichtet, dass das Testen zu Hause morgens zu stressigen Situationen führte. Die Einrichtungen hätten die Eltern vor Weihnachten über die kommende Testpflicht informiert, sagt Hanel und die Berechtigungsscheine für Selbsttests verschickt. Ein durchaus hoher Aufwand: "Wir wollten es den Eltern so leicht wie möglich machen", sagt Hanel. Und dass er es für praktikabler hielte, wenn die Kitas anstelle der Apotheken die Selbsttests ausgeben dürften.

Derzeit sind Gruppen in 20 Münchner Kitas aufgrund von Covid-19-Erkrankungen geschlossen. Insgesamt gibt es rund 1450 Kitas in München.

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